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Die Gäste des Pfefferminzia-Roundtables (von links nach rechts): Hubert Gierhartz, Versicherungsmakler aus Krefeld; Andreas Hackbarth, Handlungsbevollmächtigter im Maklerservice der Grundeigentümer-Versicherung aus Hamburg; Rainer Brand, Vorstandsmitglied des Kieler Assekuradeurs Domcura; Lorenz Klein, leitender Redakteur bei Pfefferminzia © Johannes Arlt
  • Von Lorenz Klein
  • 19.07.2017 um 10:03
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:20 Min

Die Wohngebäudeversicherung wird meist mit der Absicherung von Naturkatastrophen in Verbindung gebracht. Dabei schlummern in den Eigenheimen der Deutschen ungleich größere Gefahren. Wohin die Sparte steuert, hat Pfefferminzia mit drei Branchenkennern diskutiert.

Pfefferminzia: Die Wohngebäudeversicherer haben 2016 erstmals seit 15 Jahren schwarze Zahlen geschrieben, berichtet der Versicherungsverband GDV. Warum ist die Wohngebäudeversicherung für viele Anbieter so ein schwieriges Geschäft, und wie bewerten Sie die aktuelle Lage?

Rainer Brand, Domcura: Was die Schadenverläufe angeht, so war 2016 sicherlich ein gutes Jahr für die Wohngebäudeversicherer. Drei Jahre zuvor war die Situation noch ganz anders: 2013 ereigneten sich überdurchschnittlich viele Naturkatastrophen. Viele Versicherer haben dies zum Anlass genommen, um ihre Prämien anzupassen. Das war auch richtig so, denn die Schäden und die Prämien liefen zu nehmend auseinander. Seitdem entwickeln sich die Preise also wieder nach oben. Und aufgrund der zuletzt guten Schadenverläufe können wir als Branche zumindest zuversichtlich sein, dass sich die Preisspirale künftig wieder langsamer drehen wird. Nur leider wissen wir nicht, ob sich das laufende Jahr nicht doch noch als Katastrophenjahr erweisen wird.

Andreas Hackbarth, GrundVers: Ich vermag noch nicht zu sagen, ob das vergleichsweise schadenarme Jahr 2016 ein zufälliges Ereignis war. Man muss einfach sehen, dass sich die Eintrittswahrscheinlichkeiten von Naturkatastrophen seit etwa der 1970er Jahre verdreifacht haben. Wir können daher auch für unser Haus nicht bestätigen, dass wir uns im Gebäudesegment bereits erholt haben. Die Schadenhäufigkeit ist zwar rückläufig, doch der Durchschnittsschaden nimmt stetig zu. Bemerkenswert ist dabei, dass die Entwicklung bei neuen Häusern gar nicht besser verläuft, weil dort eben der Durchschnittsschaden sehr viel höher ist als bei älteren Beständen – etwa, was Hagelschäden an der Dämmung betrifft. Insofern glaube ich noch nicht, dass wir als Branche über den Berg sind, gleichwohl ist die Tendenz positiv – eben auch, weil die Gesellschaften nach und nach ihre Bestände saniert haben und weiter sanieren werden.

Herr Gierhartz, wie beurteilen Sie die Marktentwicklung aus der Sicht eines Maklers?

Hubert Gierhartz, Makler: Wir betreuen circa 800 Häuser, darunter auch viele, die bei der Domcura versichert sind. Hier muss man Folgendes sehen: Die Domcura, lieber Herr Brand, ist mit einer Prämie von 384 D Mark, also rund 192 Euro für ein Haus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche gestartet. Dass es mit dieser Prämie auf Dauer nicht gutgeht, kann sich jeder an drei Fingern abzählen. Hier haben wir mit den jüngsten Anpassungen durchaus zu kämpfen, denn wir als Makler müssen sie schließlich dem Kunden erklären. Auf der anderen Seite beobachten wir, dass die Versicherer durch diese Maßnahme lang sam in die Gewinnzone kommen müssten, was natürlich sehr erfreulich ist.

Wie erklären Sie eine Prämienerhöhung?

Gierhartz: Wir begründen dies mit dem guten Versicherungsschutz, der zweifellos auch bei der Domcura gegeben ist. Die Leistung muss entscheidend sein, denn der Kunde will ja im Schadenfall abgesichert sein. Insofern empfehlen wir unsere Kunden, möglichst nicht den einfachen Standard Tarif zu wählen, sondern besser gleich den Top Schutz. Das heißt: Inklusive Ableitungswasserrohre, 100 prozentiger Einschluss von grober Fahrlässigkeit und natürlich auch mit Abdeckung von Elementarschäden. Wenn man diese Leistungen sorgfältig miteinander vergleicht, kommt man auch zu einer fairen Prämie für den Kunden.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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