Ein E-Mountainbike steht bei Wunstorf (Niedersachsen) an einem Radweg. Edelräder wie dieses benötigen einen soliden Versicherungsschutz. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 19.03.2018 um 10:49
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:40 Min

Am Dienstag ist offiziell Frühlingsbeginn – und damit startet auch die Saison für E-Bikes, die in Deutschland immer populärer werden. Mehr als 2 Millionen Elektrofahrräder sind heute auf deutschen Straßen unterwegs. Wie der richtige Versicherungsschutz für die hochtourigen Drahtesel aussehen sollte, erklärt Pfefferminzia.

Das E-Bike ist im Gegensatz zu Pedelec und S-Pedelec mit einem Elektromofa vergleichbar. Der Grund: Der Elektromotor leistet auch dann Energie, wenn der Fahrer gar nicht in die Pedale tritt. Das E-Bike gilt bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 20 km/h und einer maximalen Motorleistung von 500 Watt als Kleinkraftrad. Auch für dieses Fahrzeug ist also eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen erforderlich.

Was sollte nun wie versichert sein?

Für alle drei Typen gilt eines unisono: „Für Fahrer eines Pedelecs oder E-Bikes ist neben einer Unfallversicherung eine Privathaftpflichtversicherung äußerst wichtig“, sagt Siegfried Karle, Präsident der GVI. Ein E-Bike oder Pedelec mit einem Elektroantrieb bis maximal 250 Watt, der die Räder auf eine Geschwindigkeit von maximal 25 Stundenkilometer beschleunigt, sei häufig in der Privathaftpflichtversicherung  eingeschlossen, so Karle. Um aber ganz sicher zu gehen, sollten sich Verbraucher hier eine schriftliche Bestätigung von ihrem Versicherer geben lassen.

Bei E-Bikes oder Pedelecs mit 500 Watt Antrieb und einem Spitzentempo von 45 km/h sieht die Sache anders aus: Hier ist ein Moped-Kennzeichen mit eingeschlossenem Haftpflichtschutz erforderlich. Wer sich darum nicht kümmert, dem drohen „erhebliche Ordnungsstrafen, und es besteht im Schadenfall kein Versicherungsschutz“, warnt Makler Hubert Gierhartz. Mit dem Kauf des Nummernschilds könne auch eine Teilkaskoversicherung, analog zur Kfz-Versicherung, abgeschlossen werden, so Gierhartz.

Wer nicht nur den Diebstahl seines E-Bikes, sondern auch Vandalimus, Produktionsmängel und Unfallschäden absichern lassen will, muss hingegen eine Vollkaskoversicherung abschließen. Das hat seinen Preis: Wer ein 2.000 Euro teures E-Bike vollkaskoversichern lassen möchte, muss hierfür deutlich über 100 Euro im Jahr zahlen. Exakt 153,51 Euro beträgt die Jahresbruttoprämie beim Anbieter Ammerländer. Doch offenbar gibt es viele Fahrradfans, die hier nicht knausern wollen. So stellt Gerold Saathoff, Vertriebsvorstand der Ammerländer fest, dass die seit 2014 erhältliche Fahrrad-Vollkasko für E-Bikes und Pedelecs ihr „besonderes Potenzial“ bewiesen habe. Das Beitragsvolumen der Sparte habe sich 2016 gegenüber 2015 mit rund 482.000 Euro mehr als verdoppelt. Und: Deren Bedeutung werde in den nächsten Jahren noch steigen, ist Saathoff überzeugt.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort