Ein Teilnehmer des jährlichen Treffens des Chaos Computer Clubs, einer Vereinigung von Hackern. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 05.07.2016 um 16:38
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Das Internet ist eine tolle Sache, bringt aber auch Risiken mit sich. Cyber-Mobbing, Phishing & Co. sind an der Tagesordnung. Immer mehr Versicherer starten daher Cyber-Policen für Privatleute. Was die Produkte können.

Aber auch eine Cyber-Versicherung kann für Verbraucher sinnvoll sein. Sie springt dann ein, wenn Kunden trotz aller Vorsicht Opfer von Internet-Betrügern geworden sind. Laut einer Studie des Marktforschers Yougov haben diese Policen durchaus Potenzial. Die Abschlussbereitschaft liegt danach bei rund 19 Prozent.

Vorreiter dieser Policen ist die Düsseldorfer Arag Versicherung. Sie brachte das Produkt Web@ktiv im Herbst 2012 auf den Markt. Abgeschlossen haben es seitdem 35.000 Kunden. „Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, eine möglichst große Bandbreite der privaten Internet-Nutzung abzudecken“, sagt Zouhair Haddou-Temsamani, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement National bei der Arag. Die Versicherung greift unter anderem, wenn Kunden eine Abmahnung wegen angeblichen Verstoßes gegen Urheberrechte ins Haus flattert, etwa bei Musik- oder
Film-Downloads.

Hilfe vom Spezial-Anwalt

„Kunden erfahren dann durch die Beratung eines auf Internet-Recht spezialisierten Anwalts, wie ihr Fall einzuschätzen und was nun zu tun ist“, sagt Haddou-Temsamani. Das ist übrigens die Leistung, die die meisten Kunden bei der Arag in Anspruch nehmen. 500 Euro sind pro Kalenderjahr für diesen Rechtsschutz abgedeckt, bei Web@ktiv Plus sind es 1.000 Euro.

Ein zentraler Baustein der Police ist auch das Thema Reputation, meint Haddou-Temsamani: „Im Internet ist die Hemmschwelle für Beleidigungen, Verleumdung oder Rufschädigung besonders niedrig.“ Die Folgen seien für Kunden aber emotional oft belastend. Die Arag bietet in solchen Fällen Rechtsschutz etwa für die Erstattung einer Strafanzeige oder für die Geltendmachung von Unterlassungsansprüchen.

Löschung rufschädigender Inhalte

„Hier übernehmen wir auch die Kosten für die Löschung rufschädigender Inhalte durch die Vermittlung eines ‚Rufretters‘“, so der Arag-Experte. Hier sind 100 Euro pro Versicherungsfall beziehungsweise 1.000 Euro je Kalenderjahr abgedeckt. 2015 hat der Versicherer das Produkt außerdem weiterentwickelt. Web@ktiv Plus bietet nun auch Schadenersatz bei Internet-Kriminalität an. Der Versicherer leistet bis zu 3.000 Euro pro Fall und 10.000 Euro pro Versicherungsjahr, etwa dann, wenn Bankdaten des Kunden gehackt wurden.

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