Thomas Mann, Kapitalanlage-Chef bei Talanx Asset Management © Talanx
  • Von Lorenz Klein
  • 21.04.2017 um 09:29
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:55 Min

Lebensversicherer suchen fieberhaft nach renditeträchtigen Alternativen zur klassischen Anleihe, um den Zinsertrag für ihre Kunden zu stützen. Dabei wächst die Neugier auf Senior Secured Loans – die verlässlicheren Schwestern der Hochzinsanleihe.

Varbiable Verzinsung und stabile Kurse

Anders als bei konventionellen Anleihen werden Loans variabel verzinst, im Gegenzug bleiben die Kurse stabil. Das heißt: Steigen die Zinsen an den Kapitalmärkten, ergeben sich daraus bei normalen Anleihen Kursverluste.

Diese fallen umso größer aus, je länger die Laufzeit der Anleihe und je niedriger deren Kupon ist. Bei Loans ist das Zinsänderungsrisiko hingegen nur sehr gering. Hier wird der Kupon meist in kurzen Abständen von wenigen Monaten an die Marktlage angepasst.

Ende November 2016 wiesen Dollar-Loans eine durchschnittliche Rendite von 6,4 Prozent aus bei einer Duration von einigen Monaten. Für US-Hochzinsanleihen gab es mit 6,7 Prozent ein bisschen mehr, das allerdings bei einer deutlich längeren Duration von 4,3 Jahren.

Risiken der SSL

Den ordentlichen Renditen der Loans stehen natürlich auch Risiken entgegen. So weisen viele Unternehmen, die sich über diesen Weg Kapital beschaffen, eine hohe Verschuldungsquote auf.

Zudem haben ihre SSL nur ein Rating von BB oder B – sie gelten also nicht als Investment Grade. Doch selbst bei einer Pleite des Schuldners bieten Loans den Vorteil, dass sie in der Hackordnung der Gläubigerbedienung vor Anleihen stehen.

Daher lag die Abschreibungsquote bei Loan-Investoren selbst in der Finanzkrise von 2008 unter 3 Prozent. Insofern überrascht es nicht, wenn das Segment zunehmend das Interesse der konservativen Versicherungsbranche weckt.

Treiber dieser Entwicklung ist das EU-Eigenkapitalregelwerk Solvency II, das seit 2016 gilt. Große Versicherungsunternehmen, die jährlich Beiträge von über 5 Millionen Euro einnehmen oder über mindestens 25 Millionen Euro versicherungstechnische Rückstellungen verfügen, können seitdem ihre Kapitalanlagen freier verteilen. Die einzige regulatorische Vorgabe ist, dass sämtliche Vermögenswerte so anzulegen sind, „dass die Sicherheit, die Qualität, die Liquidität und die Rentabilität des gesamten Portfolios gewährleistet sind“, wie die Bafin erklärt.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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