Vier Senioren sitzen auf der Parkbank auf dem Freigelände im Europa-Rosarium in der Rosenstadt Sangerhausen, Sachsen-Anhalt. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 21.09.2017 um 15:20
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Im Zusammenhang mit Fondspolicen taucht immer wieder der Begriff Rentenfaktor auf. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und welche Rolle spielt er bei dem Berechnen einer lebenslangen Rente? Das erfahren Sie hier.

Sie rechnen also einen Puffer ein, da sie nicht vorhersagen können, wie alt die Versicherten letztlich tatsächlich werden. Aktuell nutzen die Versicherer für ihre Kalkulation eine DAV-Tabelle aus dem Jahr 2004, die jedes Jahr daraufhin geprüft wird, ob der Sicherheitspuffer ausreicht. Bisher war das immer der Fall. Das zeigt, dass die Prognose der Versicherungsmathematiker hinsichtlich der angenommenen Lebenserwartung der Versicherten nach wie vor realistisch ist.

Zuletzt gab es Anpassungen beim Rentenfaktor

Bei dem anderen Faktor, der bei der Rentenberechnung eine Rolle spielt, gab es zuletzt Änderungen. Die Rede ist vom Höchstrechnungszins. Dieser ist grundsätzlich für alle Versicherer gleich. Ob man sich bei der ausgesprochenen Garantie an den Höchstrechnungszins hält oder einen reduzierten Zins ansetzt ist Unternehmenspolitik und von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich.

Da die Zinsen nun schon seit längerem sehr niedrig sind, haben einige Versicherer zuletzt ihren garantierten Rentenfaktor auf Grundlage einer individuellen Klausel mit Zustimmung eines Treuhänders angepasst.

Nur unter strengen Voraussetzungen erlaubt

Dies dürfen Versicherer nicht so einfach. Denn bei Beitrag und Leistung gilt Paragraf 163 Versicherungsvertragsgesetz (VVG). Der Anbieter darf Anpassungen nur dann vornehmen, wenn sich eine der Rechnungsgrundlagen in einem unvorhersehbaren Maß verändert – etwa, wenn sich die Lebenserwartung dramatisch verlängert oder eben die Zinsen unerwartet niedrig sind – und ein von der Finanzaufsicht Bafin bestellter unabhängiger Treuhänder die Anpassung überprüft und bestätigt.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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