Der Schriftzug Dax ist auf einer Anzeigentafel in der Börse in Frankfurt am Main zu sehen. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 24.04.2017 um 08:28
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Die meisten Menschen in Deutschland sparen zwar, aber viel zu konservativ. Damit steuern sie direkt auf die Altersarmut zu. Fondspolicen können ein Ausweg aus dem Dilemma sein. Welche Trends sich hier abzeichnen, erklärt Pfefferminzia.

Inter setzt auf börsengehandelte Indexfonds

Aus diesem Grund hat beispielsweise die Inter bei ihrer neuen Rentenversicherung „Inter Mein Leben“ auf die börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs) gesetzt.

„Studien belegen, dass es nur wenigen Managern gelingt, mit ihrem aktiv gemanagten Publikumsfonds dauerhaft besser zu sein als der Markt. Daher setzen wir konsequent auf ETFs. Zudem sprechen die günstigen Verwaltungskosten für deren Einsatz“, sagt Jan Roß, Vertriebsbereichsleiter Makler bei der Inter.

Mehr als 20 ETFs stellt die Inter zur Auswahl. Darunter etwa den iShares Core Dax, den iShares Stoxx Europe 600, den iShares European Property Yield oder den iShares Edge MSCI World Minimum Volatility.

Außerdem gibt es die drei Strategien „Welt Kernmärkte“, „Welt Erträge“ und „Deutschland Fokus“, die wiederum aus vier bis fünf zum Thema passenden ETFs bestehen.

Für Berater habe die Nutzung dieser Indexfonds oder Strategien als Rendite Baustein den angenehmen Nebeneffekt, dass sich der Aufwand reduzieren könne. „Denn die kostengünstige Indexabbildung erspart die ständige Suche nach dem aktuell besten Fonds eines Segments. Auch Managerwechsel und Rating Herabstufungen sind kein Thema“, sagt Roß.

Auch die Bayerische setzt im Rahmen ihrer Fondsrente auf die kostengünstigen Fonds. „Wir haben Richtlinien entworfen, wann ein Fonds überhaupt in die Auswahl kommt“, sagt Vorstand Martin Gräfer. „Ein Beispiel hierfür sind Kosten: Sind diese zu hoch, kommt der Fonds nicht in die Auswahl, denn zu hohe Kosten töten Rendite.“ In der Variante „Pur“ der Fondsrente übernimmt daher der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock die Kapitalanlage und setzt dabei ausschließlich auf ETFs.

Drei Strategien stehen zur Wahl – Growth, Moderate und Defensive. Im Portfolio „Growth“ setzt Blackrock derzeit etwa auf den iShares Core S&P 500 (17,2 Prozent), den iShares MSCI USA (16,7 Prozent) und den iShares S&P Minimum Volatiliy (15,0 Prozent) als größte drei Positionen. 2016 hat das Portfolio ein Plus von 5,65 Prozent gemacht.

Gemanagte Portfolios – für clevere Faule?

Sich um nichts kümmern müssen, beschreibt einen zweiten Trend bei der Kapitalanlage, nämlich gemanagte Portfolios. Fondsmanager kümmern sich also darum, chancenreiche Märkte und Wertpapiere auszusuchen und auch immer wieder an die sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

„Kunden und Berater müssen sich während der Laufzeit nicht um die Kapitalanlage kümmern, sondern können dies den Experten der Investmentgesellschaften überlassen“, sagt Johanna Bröcker, Leiterin der Produktentwicklung bei Standard Life.

In der Regel sind diese Portfolios oder Multi Asset Fonds auch darauf ausgerichtet, Verluste zu begrenzen. Das kommt dem Sicherheitsbedürfnis der Sparer zupass, ohne dass gleich eine harte Garantie zum Einsatz kommen muss.

Das ist gut, weil: „Garantien sind mit hohen Kosten verbunden“, sagt Bröcker, „denn der Kunde erkauft sich eine vergleichsweise niedrige Garantie mit hohen Renditenachteilen. Im aktuellen Marktumfeld sollten sich Kunden dringend mit Alternativen zu Garantien beschäftigen.“

Beispiel Standard Life

Die Standard Life hat das bereits getan. Der Versicherer bietet seit April 2015 keine Garantien mehr an. Stattdessen gibt es die Multi Asset Portfolios „MyFolio“ mit aktivem Risikomanagement, die Kunden auswählen können.

Jedes Depot besteht aus Einzelfonds, die über Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien oder Cash gestreut sind. Dabei gibt es MyFolios, die rein auf Standard Life Fonds ausgerichtet sind (MyFolio SLI managed Fonds), sowie welche, die vor allem mit passiven Tracker Fonds bestückt sind (MyFolio Passiv focussed Fonds), und auch Fonds, bei denen namhafte Vermögensverwalter Strategien bereitstellen (MyFolio Multi Manager Fonds). Jedes Portfolio hat einen eigenen Volatilitätskorridor.

So liegen die Richtwerte für das Portfolio „MyFolio SLI managed Chance“ zum Beispiel bei 11,00 bis 13,75 Prozent Volatilität. Das Portfolio „MyFolio SLI managed Defensiv“ kommt auf 3,50 bis 5,00 Prozent Schwankungsbreite. Droht ein Portfolio, diese Schwelle zu reißen, kann der Fondsmanager einzelne Asset Klassen, Länder oder Regionen über oder untergewichten, um dem entgegenzuwirken.

Hat die Strategie bisher funktioniert? Durchaus. Seit Auflegung im Mai 2012 brachte MyFolio Chance pro Jahr ein Plus von 7,99 Prozent bei 7,57 Prozent Volatilität. Das defensive Portfolio schaffte 4,64 Prozent pro Jahr bei 3,72 Prozent Schwankung.

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