Stefan Lehmann, Vorstandschef Generali Deutschland: „Bestmöglich im Sinne aller Kunden und unserer Vertriebe weiterführen“ © Generali
  • Von Andreas Harms
  • 04.05.2023 um 16:53
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Der Verkauf ist eingetütet. Der Versicherer Generali Deutschland stößt seine Pensionskasse an die Run-off-Plattform Frankfurter Leben ab. Entsprechende Berichte hatte es schon vor einigen Wochen gegeben.

Die Generali Deutschland verkauft die an sie angedockte Pensionskasse (GDPK) an die Frankfurter Leben. Man habe sich entsprechend geeinigt, teilten die Unternehmen mit. Das Haus aus Bad Homburg hat sich als sogenannte Run-off-Plattform darauf spezialisiert, Bestände an Lebensversicherungen zu kaufen und zu verwalten. Mitte April hatte es bereits entsprechende Berichte in dieser Richtung gegeben.

Frankfurter Leben werde „die Verträge mit seinem eigens darauf ausgelegten Geschäftsmodell bestmöglich im Sinne aller Kunden und unserer Vertriebe weiterführen“, kündigt Stefan Lehmann, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland, an.

Der Konzern hatte die Pensionskasse 2002 als spezielle Gesellschaft für Altersvorsorge gegründet. Das Neugeschäft hatte sie bereits Ende 2016 eingestellt. Ende 2022 meldete die GDPK einen Bestand von rund 152.000 Verträgen. Das Anlageportfolio ist laut Unternehmensangaben derzeit rund 2,8 Milliarden Euro schwer, wobei mit 85 Prozent der mit Abstand größte Teil in Anleihen liegt.

Der nun anstehende Verkauf soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Finanzaufsicht Bafin und die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Eine ähnliche Aktion gab es auch schon 2018, als Generali Deutschland ihr Leben-Geschäft an die Run-off-Plattform Viridium verkaufte.

Indem sie nun auch die Pensionskasse abstößt, will die Generali Deutschland ihr Lebensversicherungsgeschäft stabiler gestalten und weniger Kapital binden. Heißt: Es soll geringere oder gar keine Garantien mehr enthalten. Man wolle sich deshalb auf „neue Produktgenerationen konzentrieren“, heißt es von Stefan Lehmann.

Die Solvabilitätsquote der Generali Deutschland soll – unter sonst gleichen Rahmenbedingungen – allein durch die Transaktion um 10 Prozentpunkte steigen. Die aufsichtliche Solvenzquote lag Ende 2022 bei 313 Prozent.

 

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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