Bafin-Chef Felix Hufeld © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 14.06.2016 um 07:53
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Felix Hufeld, Chef der Aufsichtsbehörde Bafin, spricht im Interview über eine mögliche Abschaffung des Garantiezinses im Jahr 2018, unangebrachte Kritik an der Riester-Rente und die Vorteile einer Lebensversicherung.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld macht institutionellen Anleger, die ihr Geld per Gesetz vorsichtig anlegen müssen, zu schaffen. Sowohl bei den Lebensversicherern als auch bei den Pensionskassen hat die Finanzaufsichtsbehörde Bafin daher inzwischen eine zweistellige Zahl an Unternehmen in der „Manndeckung“. Das sagt Bafin-Chef Felix Hufeld in einem Interview mit dem Tagesspiegel.

Manndeckung bedeute, dass die Behörde mit Unternehmen, „bei denen wir auf zu hohe Risiken gestoßen sind, einen intensivierten aufsichtsrechtlichen Dialog starten“. Die Aufseher schauen sich die Zahlen also genau an und laden den Vorstand regelmäßig zum Gespräch um Lösungen zu diskutieren.

Manndeckung setzt sehr früh an

Von Pleitekandidaten möchte Hufeld dabei aber nicht sprechen: „Unsere Manndeckung setzt weit, weit früher an, nämlich schon dann, wenn die Anbieter nicht mehr exakt das liefern können, was sie versprochen haben“, so Hufeld gegenüber der Zeitung. „Wir schreiten auch dann ein, wenn Versicherer 100 Euro monatlich versprochen haben, aber nur noch 99 Euro zahlen können.“

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Zum Garantiezins gibt Hufeld an, dass er verhindere, dass Unternehmen unrealistische Garantieversprechen gäben und sich einen ruinösen Wettbewerb lieferten. Vor dem Hintergrund der neuen europäischen Aufsichtsregeln von Solvency II wolle die Aufsicht aber prüfen, ob man dieses Konstrukt noch brauche oder nicht. Für 2018 kündigte Hufeld diese Überprüfung an.

Riester hat sich bewährt, meint Hufeld

Ob Hufeld seinem Nachbarn heute überhaupt noch eine Lebensversicherung empfehlen würde, fragt die Zeitung. „Wenn es ihm darum geht, sich für das Alter abzusichern, durchaus! Wer zahlt Ihnen denn sonst schon einen festen Betrag bis an Ihr Lebensende“, gibt Hufeld zurück. Gehe es aber rein um die Kapitalanlage gebe es sicherlich Produkte, die mindestens genauso gut seien.

Und was hält er vom aktuellen Riester-Bashing? „Eine pauschale Verdammung von Riester ist völlig unangebracht und nicht zu begründen. Man kann natürlich Dinge verbessern. Die Riester-Produkte sind sehr kompliziert, aber im Kern ist der Gedanke einer staatlich geförderten privaten Altersvorsorge richtig, und Riester hat sich insoweit bewährt“, so Hufeld.

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