Versicherungsmakler und Generation-Y-Experte Stephan Busch. © Progress Finanzplaner
  • Von Oliver Lepold
  • 08.04.2022 um 14:21
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:50 Min

Erfolgreich gegen Honorar die jungen Zielgruppe beraten? Das will doch keiner – so die häufige Antwort. Für Beratung zu bezahlen klingt für manche wie ein Widerspruch, muss jedoch keiner sein. Pfefferminzia befragte Stephan Busch, Progress Finanzplaner, nach seinem Erfolgskonzept.

Und wie geht es weiter?

Dann geht es um die Ausgabensituation und die Zahlungsströme, welche Ausgaben kommen auf den Kunden zu? Themen wie Auszeit, Hochzeit, Nachwuchs, Immobilie und so weiter. Wir stellen meist fest, dass kaum Liquidität übrigbleibt und empfehlen daher, 10 bis 20 Prozent des Nettoeinkommens zu sparen. Mit 35 Jahren gehen wir die Rentenlücke an. Unsere Zielgruppe verfügt dann über ein sehr gutes Bruttoeinkommen und kann entsprechend reagieren.

Wie gelingt die Umstellung auf Honorarberatung? Was würden Sie empfehlen?

Wer zur Honorarberatung wechseln möchte, sollte zunächst die eigenen Gründe für die Umstellung klar definieren und mit Vertrauten, Kundinnen und Kunden sowie Lieferanten darüber sprechen. Ich empfehle höchste Transparenz! Egal ob mit Stundensatz oder Servicepauschalen – eine gute Beratung gegen Honorar mit Vermittlungsabsicht funktioniert nur, wenn die Beratungsabläufe standardisiert und erprobt sind. Wichtig ist die Zeitmessung: wie lange dauert eine Erstberatung, eine Schadenmeldung, eine Nachbereitung? Dies zu wissen ist unerlässlich für die Preiskalkulation. Dafür gibt es im Internet kostenlose hilfreiche Tools. Sehr wichtig ist auch die rechtliche und steuerliche Begleitung des Umstellungsprozesses, denn es gibt immer noch viele rechtliche Grauzonen. Hierfür können Maklerinnen und Makler Dienstleister mit dem richtigen Know-how einspannen. Ich sehe dort aber keinen Kardinalweg, der für alle gilt.

Was ist die wesentliche Voraussetzung, um als Honorarberater erfolgreich zu sein?

Sie müssen selbstbewusst über den Preis Ihrer Beratung sprechen können. Erklären Sie zum Beispiel, dass Sie 15 Stunden für eine Beratung benötigen und dafür 1.500 Euro Abschlusscourtage erhalten. Dann hätten sie einen fiktiven Stundensatz von 100 Euro. Wer Angst hat, dass die Kundschaft dann verlorengeht, wird nie zur Honorarberatung finden. Sie kostet Geld, Nerven, Zeit und ist eine unternehmerische Entscheidung sowie eine Investition in sich selbst. Wer das Ziel hat, damit rasch an Kundinnen und Kunden zu kommen und das schnelle Geld zu verdienen, wird keinen Erfolg haben. Man sollte Honorarberatung anpacken, wenn man für sich, sein Unternehmen, und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Perspektive möchte und einen starken inneren Antrieb hat, Beratung neu zu denken.

Welche Produktgruppen eignen sich besonders für die Honorarberatung?

Die Qualität jedes Produkts steht stets an erster Stelle, sowohl vom Anbieter als auch von den Bedingungen her. Leider gibt es noch viele Anbieter mit sehr guten Lösungen, die keine provisionsfreien Varianten anbieten. In solchen Fällen nutzen wir noch rabattierte Stundensätze. Die meiste Dynamik sehen wir bei Rentenversicherungen. Im Bereich der Arbeitskraftabsicherung ist das Angebot von hochwertigen Nettopolicen indes noch begrenzt.

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Oliver

Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

kommentare
Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 2 Jahren

Da ist derart viel DÄMLICHES dabei, dass es mir fast die Sprache verschlägt.
Früher Beginn hilft dauerhaft die Beiträge niedrig zu halten. Stornogefahr
auch bei geringerem Einkommen sehr gering. Ein Beispiel macht es deutlich:
um € 500.000 im 65. Lebensjahr zu erzielen werden, selbst über unsere
Jahrhundertidee, hier mit 9% berechnet, als 10 -jähriges Kind € 32,00 monatlicher
Beitrag fällig. Bei Beginn im 20. Lebensjahr € 76,00, im 30. LJ. € 184,00, im 40. LJ. € 469,00
Wenn jetzt auch noch die Rendite bei 4% liegt, auch und gerade über Honorarberater
muss bei Beginn im 30. Lebensjahr € 554,00 monatlich aufgewendet werden. Die hohen
Anfangsberatungskosten schaffen es sicher, dass bei Verträgen unter monatlich € 100,00
selten ein Vorteil für Honorarberatung erzielbar ist. Bei schlechter Beratung generell.
Deutlich wird die schlechte Beratung, wenn erklärt wird, die Kunden kennen sich bei BU aus,
schlechthin eine Katastrophe, wenn man die deutlich unterschiedlichen Leistungen ansieht.
Fazit: Marketing, gute Vernetzung und massive Unterstützung ist hier wohl ausschlaggebend.
Ich wette, dass ich, allerdings erst seit 1973, mit über 1000 Selbständigen, Schauspielern, Unirektor,
Arbeitgeberpräsidenten usw. tätig, wahrscheinlich jeden Vertrag der dieses Büro verlässt mindestens
verdoppeln kann. Mit voller Haftung, ein großer Vorteil für alle Kunden.
Sprüche sind gut, es zählt für die Bürger allerdings nur, was nach allen Kosten und Steuern ausgezahlt wird!
Nichts für ungut, Sie können ja noch dazu lernen und Ihre Kunden wirklich gut beraten.

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Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 2 Jahren

Da ist derart viel DÄMLICHES dabei, dass es mir fast die Sprache verschlägt.
Früher Beginn hilft dauerhaft die Beiträge niedrig zu halten. Stornogefahr
auch bei geringerem Einkommen sehr gering. Ein Beispiel macht es deutlich:
um € 500.000 im 65. Lebensjahr zu erzielen werden, selbst über unsere
Jahrhundertidee, hier mit 9% berechnet, als 10 -jähriges Kind € 32,00 monatlicher
Beitrag fällig. Bei Beginn im 20. Lebensjahr € 76,00, im 30. LJ. € 184,00, im 40. LJ. € 469,00
Wenn jetzt auch noch die Rendite bei 4% liegt, auch und gerade über Honorarberater
muss bei Beginn im 30. Lebensjahr € 554,00 monatlich aufgewendet werden. Die hohen
Anfangsberatungskosten schaffen es sicher, dass bei Verträgen unter monatlich € 100,00
selten ein Vorteil für Honorarberatung erzielbar ist. Bei schlechter Beratung generell.
Deutlich wird die schlechte Beratung, wenn erklärt wird, die Kunden kennen sich bei BU aus,
schlechthin eine Katastrophe, wenn man die deutlich unterschiedlichen Leistungen ansieht.
Fazit: Marketing, gute Vernetzung und massive Unterstützung ist hier wohl ausschlaggebend.
Ich wette, dass ich, allerdings erst seit 1973, mit über 1000 Selbständigen, Schauspielern, Unirektor,
Arbeitgeberpräsidenten usw. tätig, wahrscheinlich jeden Vertrag der dieses Büro verlässt mindestens
verdoppeln kann. Mit voller Haftung, ein großer Vorteil für alle Kunden.
Sprüche sind gut, es zählt für die Bürger allerdings nur, was nach allen Kosten und Steuern ausgezahlt wird!
Nichts für ungut, Sie können ja noch dazu lernen und Ihre Kunden wirklich gut beraten.

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