So funktioniert das Friendsurance-Prinzip © Friendsurance
  • Von Redaktion
  • 26.04.2015 um 20:00
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Bei Geld hört die Freundschaft auf? Von wegen: Wer eine Haftpflichtversicherung kauft und mehrere zahlungswillige Freunde mitbringt, kann bares Geld sparen, wie das Beispiel Friendsurance zeigt.

Die Provisionsberatung hat einen schlechten Ruf, Honorarberatung ist zu teuer. Was mach ich denn nun als Kunde? Dank dieses Dilemmas nimmt die Entwicklung neuer Versicherungs-Online-Angebote derzeit deutlich an Fahrt auf. Quasi der Opa unter den alternativen Versicherungsangeboten für Verbraucher ist Friendsurance.

Das 2010 gegründete Unternehmen hat sich inzwischen als Player am Markt etabliert. 60 Versicherer unterstützen das Projekt, welches auf dem Prinzip der Freundschaftswerbung basiert: Eine Gruppe von Freunden bildet eine Versichertengemeinschaft. Kleine Schäden werden aus ihren Prämien beglichen. Bei großen Schäden greift der Versicherer ein. Bleiben alle schadenfrei, gibt es einen Bonus zurück. Für 2014 haben über 80 Prozent derjenigen, die im Rahmen des Schadensfrei-Bonus mit anderen Versicherten verbunden waren, eine Beitragsrückzahlung erhalten. Den Schadensfrei-Bonus gibt es sowohl für neue Versicherungen, die direkt über Friendsurance abgeschlossen werden, als auch für bereits bestehende Haftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherungen.

Friendsurance agiert dabei als unabhängiger Versicherungsmakler. Gegründet 2010, beschäftigt das Unternehmen heute über 50 Mitarbeiter am Standort Berlin.

Idee kam in schneebedeckten Berlin

Die Idee zu Friendsurance ist wahrlich vom Himmel gefallen: Es ist Winter 2009, Berlin-Friedrichshain ist von einer Schneedecke überzogen. Janis Meyer-Plath hat seinen Wagen vor einem besetzten Haus geparkt. Keine gute Idee. Der Schnee schlittert vom Dach, nimmt ein paar Schindeln mit und fällt auf den Golf – die Heckscheibe in Scherben. Die Versicherung will nicht zahlen, die Hausbesetzer ebenso wenig. Im Freundeskreis gibt’s warme Worte, auf den Kosten aber bleibt Meyer-Plath sitzen. „Da kam mir der Gedanke, wie praktisch es wäre, sich in so einem Fall gegenseitig zu unterstützen“, sagt Meyer-Plath.

Der Marketing-Mann trommelt vier Bekannte zusammen – den promovierten Juristen Sebastian Herfurth, Versicherungsspezialist Tim Kunde, Diplom-Informatiker Sebastian Beuster und Diplom-Ingenieur Kay Bucksch. Sie starten die Internetplattform Friendsurance, eine Art Facebook für Versicherungen. Heute leiten Sebastian Herfurth und Tim Kunde das Unternehmen.

So sieht der durchschnittliche Kunde aus

Dieses Konzept wird aus Sicht der Kunden gern genutzt. Der durchschnittliche Friendsurance-Kunde ist dabei 35 Jahre alt, lebt in einer Großstadt und hat eine hohe Online-Affinität. Für sie spielt der Netzwerkgedanke im Sinne eines Social Networks ebenso eine Rolle wie die Frage der Rückgewährung von Prämien.

Für die Zukunft plant Friendsurance den Schadensfrei-Bonus, den es bereits für Haftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherungen gibt, auch für weitere Versicherungssparten anzubieten.

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