Andrea Wehner ist Multi-Asset-Spezialistin bei Standard Life. © Standard Life
  • Von Redaktion
  • 23.11.2020 um 14:00
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Altersvorsorge besteht bei Privatanlegern hierzulande in aller Regel aus einer Mischung von Aktien und Anleihen. Zu Alternativen Investments wie Private Equity, Infrastruktur-Anlagen oder Versicherungsverbriefungen greifen Investoren eher selten. Das ist schade, meint Andrea Wehner, Multi-Asset-Spezialistin bei Standard Life. Denn die Alternative Anlagen können eine wertvolle Beimischung fürs Portfolio sein.

Alle diese Beispiele zeigen, dass es nach wie vor sowohl innerhalb der Aktien- und Anleihemärkte als auch abseits der traditionellen Anlageklassen genügend Möglichkeiten gibt, um attraktive Renditen zu erzielen und das Portfolio ausreichend zu diversifizieren.

Insofern sind aus unserer Sicht vor allem die Absolute-Return-Konzepte interessant, die ein breites Investment-Universum und Freiheiten bei der Ideengenerierung haben, verbunden mit der Flexibilität, das Risiko aktiv steuern zu können, um Marktschwankungen gewinnbringend auszunutzen.

Der GARS, das Flaggschiff von Standard Aberdeen im Absolute-Return-Segment, war in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Performance eher unterdurchschnittlich unterwegs. Was haben Sie zuletzt am Konzept geändert?

Zunächst einmal verwenden wir bei Aberdeen Standard Investments nur sehr ungern den Begriff Flaggschiff. Denn nur weil vielleicht ein anderer Multi-Asset-Fonds nicht ganz so viele Gelder verwaltet, heißt das ja noch lange nicht, dass ein solcher Fonds für einen bestimmten Anleger gegebenenfalls nicht sogar besser geeignet ist.

Aber GARS genießt in der Tat aufgrund der langen Historie und der Tatsache, dass die Pensionsgelder, also die private Altersvorsorge von sehr vielen Mitarbeitern des Konzerns – vor allem in Großbritannien – in GARS investiert sind, eine besonders hohe Bedeutung im Unternehmen.

Die Wertentwicklung zwischen 2016 und 2018 war auch für uns ausgesprochen enttäuschend. Wenngleich wir uns ständig hinterfragen, was wir eventuell verbessern können, wurde aufgrund dieser unzufrieden stellenden Wertentwicklung ein Prozess angestoßen, der zu kleineren, aber auch größeren Veränderungen geführt hat. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise die neue Zusammensetzung des Portfoliomanagements zu nennen sowie die verbesserte Zusammenarbeit zwischen den über den Globus verstreuten Teams der einzelnen Anlageklassen.

Dies ist vor allem für die Ideengenerierung von großer Bedeutung oder auch für die erhöhte Flexibilität in Bezug auf das Risiko des Portfolios – also  das Erhöhen oder die Reduzierung des Risikos, um rasch Chancen am Markt wahrzunehmen oder das Portfolio in schwachen Marktphasen defensiver aufzustellen. Die generelle Philosophie von GARS blieb jedoch unangetastet, weil wir nach wie vor fest davon überzeugt sind, dass dieses Konzept mit den Freiheiten bezüglich der Ideengenerierung und der Disziplin bei der Portfoliokonstruktion, die Grundlage dafür ist, langfristig attraktive absolute Renditen zu erzielen.

Ich denke, die Entwicklung von GARS seit Ende 2018, als dieser Veränderungsprozess angestoßen wurde, zeigt sehr eindrucksvoll, dass wir an den „richtigen“ Stellschrauben gedreht haben und wir auf dem richtigen Weg sind. Natürlich ist uns bewusst, dass wir das Vertrauen noch nicht bei allen Anlegern zurückgewonnen haben, aber die vergangenen zwei Jahre machen uns sehr zuversichtlich, dass wir unseren Anlegern auch in Zukunft wieder die Rendite erwirtschaften können, die sie von GARS gewohnt sind und erwarten.

Gerade auch im Hinblick darauf, dass aus unserer Sicht – wie bereits erwähnt – mit einem traditionellen Mix von Aktien und Anleihen in den kommenden Jahren womöglich nicht die Renditen erwirtschaftet werden können, die Anleger für ihre private Altersvorsorge benötigen, stellt GARS – wieder – eine sinnvolle Investmentlösung dar.

 

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