„Trotz der Unsicherheiten aufgrund des anstehenden Brexits, des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie aufkeimender Rezessionsängste schlossen die Aktienmärkte das Jahr 2019 mit einem deutlichen Plus ab“, blickt Assekurata-Analyst Lars Heermann zurück. So stand der Dax am letzten Börsentag 2019 mit 13.249 Punkten deutlich höher als noch ein Jahr zuvor (10.558 Punkte), was einem Zuwachs von mehr als 25 Prozent entspricht. © picture alliance/Boris Roessler/dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 19.02.2020 um 11:22
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Indexpolicen haben für 2019 eine gemischte Rendite-Bilanz vorzuweisen. Jeder zweite Vertragsinhaber konnte sich über Zuwächse freuen, während die andere Hälfte der Kunden leer ausging. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Ratingagentur Assekurata. An dieser Ergebnis-Aufteilung wird sich wohl auch langfristig nichts ändern, so die Prognose.

Überschussdeklaration als Bestimmungsgröße für das Indexbeteiligungsvolumen Cap und Quote haben bei allen untersuchten Tarifen eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr (Indexjahr) und können von den Anbietern dann individuell neu festgelegt werden. Ihre Höhe hängt insbesondere davon ab, wie viel Überschussbeteiligung der Versicherer deklariert.  „Dementsprechend ist es sinnvoll, die Überschussentwicklung von Indexpolicen regelmäßig im Auge zu behalten“, rät Heermann. Sie liege derzeit mit durchschnittlich 2,71 Prozent zwar etwas unter den Vorjahreswerten, falle im aktuellen Zinsumfeld jedoch noch immer attraktiv aus. „Hohe Überschussdeklarationen von Indexpolicen sind für den Kunden positiv, zugleich aber auch zwingend notwendig, um die Renditechance trotz Cap oder Quote aufrecht zu halten“, gibt Heermann zu bedenken.

Sicherere Verzinsung für Indexpolicen aktuell höher als laufende Verzinsung für Klassik- und Neue-Klassik-Tarife

Alternativ zur Indexbeteiligung können sich die Kunden zu Beginn eines jeden Indexjahres auch für eine vorab bekannte sichere Verzinsung entscheiden beziehungsweise die Indexbeteiligung abwählen. Vermehrt bieten die Unternehmen ihren Versicherten auch die Option, den Überschuss anteilig in beide Varianten zu investieren. Die sichere Verzinsung wird dabei von den Lebensversicherern stichtagsabhängig für jeweils ein Jahr festgelegt und dem Vertragsguthaben gutgeschrieben. Analog zur verzinslichen Ansammlung bei einer konventionellen Rentenversicherung erhöht der sichere Zins damit den Policenwert mit einer im Voraus festgelegten Deklaration.

Die sichere Verzinsung liegt im Durchschnitt der betrachteten Anbieter aktuell bei 2,53 Prozent. Sie fällt damit geringer aus als die Zinsdeklaration für die Indexbeteiligung, welche die Anbieter in der Regel in den Fokus ihrer Tarifkommunikation stellen. „Gleichwohl ist bemerkenswert, dass die sicherere Verzinsung aktuell höher ausfällt als die laufende Verzinsung in der Klassik und der Neuen Klassik, die im Schnitt unter 2,30 Prozent liegt“, stellt Heermann fest. „Wenn Kunden also auf die Indexwette verzichten, können sie sich alternativ einen Überschusszins sichern, der einen Vergleich mit konventionellen Policen nicht scheuen muss. Die illustrierte Beitragsrendite würde allerdings mit 1,70 Prozent geringer ausfallen, weil Indexpolicen häufig mit höheren Kosten kalkuliert werden.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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