Ist Bereichsleiter Mathematik bei Morgen & Morgen: Thorsten Saal © Morgen & Morgen
  • Von Juliana Demski
  • 04.11.2021 um 16:39
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Wie respektabel können sich die Lebensversicherer in der aktuellen Marktsituation behaupten? Das Analysehaus Morgen & Morgen ist dieser Frage nachgegangen: Sowohl Erfolgs- und Leistungsgrößen als auch Wachstums- und Bestandsgrößen sowie Kennzahlen zu Sicherheit und Finanzierbarkeit standen bei der Untersuchung im Fokus. Welche Versicherer überzeugen konnten, erfahren Sie hier.

Beim Analysehaus Morgen & Morgen standen wieder einmal die deutschen Lebensversicherer auf dem Prüfstand – insgesamt waren es diesmal 59 – vier weniger als 2020. Im aktuellen Rating erhielten erneut acht Gesellschaften die Bestbewertung von fünf Sternen, gefolgt von 14 Unternehmen, die vier Sterne erreichten. Das Mittelfeld ist leicht ausgedünnt: Hier erhielten nur noch 18 Gesellschaften drei Sterne. Im Vorjahr waren es noch 21 gewesen. 19 Unternehmen erhielten indes eine schwache Bewertung.

Die acht Unternehmen, die sich über fünf Sterne freuen konnten, sind:
  • Allianz
  • DEVK Eisenbahn
  • Europa
  • Hannoversche Leben
  • Ideal
  • LV 1871
  • R+V
  • WGV

>>> Hier finden Sie alle Ergebnisse sowie weitere Informationen zum Lebensversicherungs-Rating.

Für ihre Analyse schauten sich die Experten neun Bilanzkennzahlen aus dem vergangenen Fünfjahreszeitraum von 2016 bis 2020 an. Das Rating erlaube somit „belastbare Aussagen“ über die Erfolgs- und Leistungsgrößen, Wachstums- und Bestandsgrößen sowie über die Kennzahlen zu Sicherheit und Finanzierbarkeit, wie die Analysten mitteilten.

Bei der Auswertung der Unternehmensdaten spielten zudem weitere Faktoren wie die Wechselwirkungen der Bilanzkennzahlen eine Rolle. Daraufhin beurteilten die Experten jede Gesellschaft im Vergleich zu den anderen Marktteilnehmern.

Hier kommen die wichtigsten Kennzahlen der Branche im Überblick:

Im Bereich der Erfolgs- und Leistungsgrößen ist die Nettoverzinsung im Geschäftsberichtsjahr 2020 leicht von 3,7 Prozent auf 3,6 Prozent gesunken. Nach einem etwas höheren Niveau von über 7 und 8 Prozent in den beiden Vorjahren ist zudem die Überschussquote auf 7 Prozent gesunken. Die Abschlusskosten sind mit 4,6 Prozent und die Verwaltungskosten mit 2,7 Prozent indes konstant geblieben.

Bei den Wachstums- und Bestandsgrößen zeige sich die Wachstumsquote auf einem „weiterhin guten Niveau“, wie es im Rating-Papier heißt. Aufgrund des stellenweise pandemiebedingt zurückhaltenden Neugeschäfts sei sie jedoch auf 4 Prozent gesunken. Die Stornoquote ist nur leicht von 3,7 Prozent auf 4 Prozent gestiegen. „Sie konnte sicherlich auch aufgrund der zusätzlichen Überbrückungsangebote, als Reaktion der Versicherer auf die teilweise schwierige finanzielle Situation der Kunden im Rahmen von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, in Grenzen gehalten werden“, schreiben die Analysten hierzu.

Die Kennzahlen zur Sicherheit und Finanzierbarkeit zeigen indes eine weiterhin fallende Eigenmittelquote von nunmehr 4,8 Prozent. Die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB) befinden sich laut dem Rating auf einem weiterhin niedrigen Niveau; die RfB-Quote liege bei 3,1 Prozent. „Extrem volatil“ seien zudem die Bewertungsreserven. Diese zeigten mit einer Reservequote von 18,6 Prozent die „Auswirkungen des primär durch Corona bedingten Zinsrückgangs am Kapitalmarkt“, heißt es im Rating-Papier weiter.

„Tendenz zur Konsolidierung im Markt verstärkt“

„Die Tendenz zur Konsolidierung im Markt wurde weiter verstärkt. Fusionen und Run-Offs sowie die Einstellung des Neugeschäfts sind die Reaktionen der Gesellschaften auf die stark angespannte Kapitalmarktsituation“, beschreibt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik die aktuelle Marktsituation. Die im M&M Rating gut bewerteten Versicherer seien davon tendenziell jedoch nicht betroffen.

M&M Belastungstest widmet sich der Solvabilität

Im Rahmen einer weiteren Untersuchung, dem sogenannten „M&M Belastungstest“ haben sich die Analysten zudem rein auf die Solvabilität der Lebensversicherer konzentriert. Diese Analyse sei von dem Lebensversicherungs-Rating jedoch unabhängig, schreibt Morgen & Morgen. Der Test habe bewertet, wie die finanzielle Stabilität sowie die Eigenkapitalunterlegung eines Versicherers im Hinblick auf eine mögliche Krise ausgerichtet seien. Grundlage des Tests waren die Solvency II-Bedeckungsquote und weitere vom Versicherer zur Verfügung gestellte Daten.  

Seite 2: 49 Lebensversicherer bestehen Belastungstest

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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