Eine Auszubildende zur Zahnmedizinischen Fachangestellten hält in einer Zahnarztpraxis in München einen Spatel und einen Spiegel in den Händen. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 15.01.2018 um 10:50
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Fast jeder zweite Deutsche benötigt mittlerweile Zahnersatz – Tendenz steigend. Doch auf die Krankenkassen können Verbraucher bei hoch­wertigem Zahnersatz längst nicht mehr bauen. Eine private Zahnzusatzversicherung kann Abhilfe schaffen, erfordert aber den Blick fürs Detail.

Bei der Suche behilflich sein will auch das Analysehaus Franke und Bornberg, das sich 37 Tarife einmal genauer angeschaut hat. Verglichen wurden dabei die Leistungen für Zahnersatz und Zahnbehandlungen sowie die Beitragshöhe. Der Bereich Zahnersatz wurde jedoch deutlich stärker gewichtet. Begründung: Hier können auch die Kosten weitaus höher steigen – etwa für Kronen, Brücken und Implantate.

Für ihre Analyse legten die Statistiker einen Musterfall mit einem Eintrittsalter von 30 Jahren zugrunde. Außerdem berechneten sie die Gesamtbeiträge über eine Laufzeit von 50 Jahren, wodurch die Tarife besser vergleichbar gemacht werden sollen. Das Ergebnis: Mit Gesamtkosten von etwa 14.600 Euro in 50 Jahren schnitt die Continentale mit ihrem Tarif „CEZP-U“ am besten ab (siehe Grafik). Zudem kostete der Tarif nur etwa halb so viel wie die teuersten untersuchten Angebote, wie die Analyse von Franke und Bornberg weiter ergab.

Es gibt viele leistungsstarke Tarife

Gleichwohl ist die Auswahl an leistungsstarken Angeboten in der Zahnzusatzversicherung groß, wie auch die Verbraucherzeitschrift „Finanztest“ bereits im November 2016 feststellte. Im Feld der  Gewinner befindet sich unter anderem die Universa mit ihrem Uni-dent-Tarif, der auch bei Franke und Bornberg die Höchstnote „sehr gut“ erhält. „Für uns ist neben der Produktqualität auch das Vertriebshandling entscheidend“, erklärt Universa-Sprecher Taschner. „So kann unser Top-Tarif ohne Gesundheitsfragen abgeschlossen werden. Das erleichtert die Beratung und sorgt für einen einfachen Antragsprozess ohne möglichen Rücktritt wegen einer vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung.“ Alle erforderlichen Unterlagen, wie Verbraucherinformation und Versicherungsbedingungen, seien darüber hinaus kompakt im Westentaschenformat zusammengefasst. Damit habe der Makler alle Unterlagen „in einem Druckstück griffbereit und kann den Tarif auch ohne Einsatz von Technik rechtssicher abschließen“.

Und trotzdem: So mancher Patient stellt enttäuscht fest, dass er trotz Zusatzversicherung mit hohen Kosten auf dem Zahnarztstuhl sitzen bleibt. Liegt das an der geringen Zahlungsbereitschaft der Kunden oder wäre eine Rundumversorgung schlichtweg zu teuer in der Prämienkalkulation? Michael Schillinger, Vertriebsvorstand der Inter Versicherungsgruppe, sieht das so: „Wie quasi in allen Versicherungssparten hätte auch hier eine ‚Rundum-Versorgung‘ ihren hohen Preis, den kaum einer zu zahlen bereit wäre.“ Neben den objektiven Kriterien spielten, wie in der Kalkulation spartenübergreifend üblich, auch subjektive Parameter eine Rolle, sagt Schillinger.

„Wir kommunizieren klar und verständlich die Vertragsinhalte, sodass unsere Kunden genau wissen, von welcher Kostenübernahme sie profitieren können“, so der Inter-Vorstand. Ansonsten gilt: Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie besser Ihren Makler.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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