Monitore zur Überwachung der Vitalfunktionen eines Patienten sind während einer Knie-Operation in der Sana Klinik München in einem Operationssaal zu sehen. © picture alliance/Sven Hoppe/dpa
  • Von Redaktion
  • 21.01.2019 um 10:58
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Privat Versicherte werden besser behandelt, dafür kostet die Mitgliedschaft in der PKV wesentlich mehr und wird im Alter unerschwinglich – so lauten häufige Vorurteile gegenüber der PKV. Aber stimmt das tatsächlich? Pfefferminzia überprüft diese Stereotype.

„Die PKV ist für Familien weniger gut geeignet“

Auch dieses Vorurteil hat bei den Experten eher keinen Bestand. Zwar gebe es in der PKV keine Familienversicherung wie in der GKV, und Eltern müssten für ihre Kinder daher einen eigenen Beitrag zahlen, sagt Jan Roß, Leiter des Maklervertriebs der Inter. „Dafür erhalten sie aber auch dementsprechende Leistungen. Und die PKV-Unternehmen haben zunehmend Tarife, die auch Leistungsbausteine für Familien enthalten, wie beispielsweise Beitragsfreiheit oder Beitragsrückerstattungen in der Elternzeit.“

„Das Leistungsniveau der PKV unterscheidet sich kaum von dem der GKV“

Bei diesem Glauben erhebt Vertriebsexperte Roß ebenfalls Einspruch. „Während die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung stets ‚ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich‘ sein müssen, zählt in der PKV lediglich der Faktor der medizinischen Notwendigkeit bezogen auf die versicherten Leistungen. Das ist ein großer Unterschied.“ Die Bandbreite der PKV-Angebote reiche von kostengünstigen Tarifen auf GKV-Niveau bis hin zu Top-Tarifen mit hohen Leistungen. „Allein das Angebot an vielen Zusatzversicherungen, die GKV-Versicherte abschließen können, um aus dem GKV-Bereich herausgelöste Leistungen wieder versichert in Anspruch nehmen zu können, zeigt ja, dass es Versorgungssituationen gibt, bei denen die GKV nicht leistet, eine PKV jedoch sehr wohl“, erklärt Roß.

„Der Wechsel in die PKV lohnt sich nur, wenn man jung und gesund ist“

Das sei der falsche Blickwinkel, findet Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVPro.de. „Die PKV ist aufgrund der gesetzlichen und zinspolitischen Entwicklungen strategisch rückwärts zu planen und zu kaufen.“ Einer der größten Fehler, den er immer wieder wahrnehme, sei der Blick nur auf den jetzigen Beitrag in Verbindung mit der Schnäppchenjagd. Vielmehr müsse man vom Ruhestand aus denken: „Was habe ich damals für Entscheidungen getroffen, sodass auch heute im Ruhestand meine PKV passt.“

Richtig sei aber: Je früher man kaufe, desto weniger Monatsbeitrag brauche man zum Ausfinanzieren. Güssler: „Und ich habe mehr Mittel frei, um eine parallele zusätzliche Altersvorsorge zu betreiben.“

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