Eine Zahnärztin schaut sich das Röntgenbild eines Patienten an: Zahnzusatzversicherungen gehören zu den beliebtesten Zusatztarifen zum GKV-Schutz. © Frau Foto erstellt von wavebreakmedia_micro - de.freepik.com
  • Von Oliver Lepold
  • 09.12.2020 um 12:23
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:10 Min

Wer nicht voll in die private Krankenversicherung wechseln kann oder möchte, kann das Niveau seiner gesundheitlichen Absicherung dennoch anheben. Private Krankenzusatzversicherungen bieten dafür vielfältige Angebote. Worauf es dabei ankommt und was wirklich sinnvoll ist.

Laut Hennig auch empfehlenswert: Die Leistung sollte nicht an eine Vorleistung der GKV gekoppelt sein. Falls diese nämlich bei Wahl einer anderen Klinik entfällt, ist auch der Zusatzversicherungsschutz hinfällig. Ein Tarif mit Altersrückstellungen verhindert zudem, dass die Beiträge alle drei bis fünf Jahre deutlich teurer werden. Ansonsten steigt der Beitrag mit zunehmendem Alter in vertraglich festgelegten Stufen. Es gilt: Je eher die Police abgeschlossen wird, desto niedriger ist der Beitrag und desto länger können Alterungsrückstellungen gebildet werden.

Für viele Menschen ist eine stationäre Krankenzusatzpolice sinnvoll, allerdings ist sie längst nicht für jeden erreichbar. Die Versicherer nutzen die Möglichkeit von Ablehnungen und Ausschlüssen aufgrund von Vorerkrankungen häufig. Die Gesundheitsfragen umfassen indes im Vergleich zur privaten Krankenvollversicherung kürzere Abfragezeiträume und sind zunehmend einfacher oder entfallen bei einigen Anbietern sogar. „Aber viele Versicherer schließen einzelne Krankheiten wie zum Beispiel Rückenleiden aus. Als Makler sollte man sich genau ansehen, wie der Ausschluss formuliert ist“, rät Hennig. Die Erläuterung „Ausgeschlossen sind Rückenerkrankungen und alle Folgen“ etwa sei unzureichend abgefasst. Klar definiert hieße es: „Ausgeschlossen sind Verletzungen der Bandscheiben und daraus resultierende Operationen“. So ist auch ein Autounfall mit verletztem Rücken versichert.

Wichtiges Krankentagegeld

Neben den stationären Tarifen sind auch Krankentagegeldversicherungen bedeutsam im Kosmos der privaten Zusatzversicherungen. Laut KV-Experte Güssler sollte dieser Aspekt sogar vorrangig betrachtet werden. „Die Menschen versichern lieber ihr Handy als ihre Existenzgrundlage, dabei sollte das Nettoeinkommen bei Krankheit an erster Stelle kommen“, betont Güssler.

Eine Krankentagegeldversicherung sichert dem Kunden auch bei längerer Krankheit sein Einkommen. Wer gesetzlich versichert ist, erhält nämlich gerade einmal sechs Wochen lang eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber, danach überweist die Kasse 70 Prozent des Bruttoeinkommens (maximal 90 Prozent des Nettoeinkommens) für maximal 72 Wochen. Schwere Erkrankungen wie Krebs, die Folgen eines Schlaganfalls oder ein Burn-out können aber wesentlich länger anhalten. Ohne weitere Absicherung kann dies dazu führen, dass der Versicherte bis auf die Stufe von Hartz IV abrutscht.

Kombiprodukte treffen selten genau den Kundenbedarf

Der Rat des Experten: Erst wenn Kunden bereits über eine Krankentagegeldversicherung verfügen, sollte über stationäre oder ambulante Krankenzusatztarife nachgedacht werden. Von Produkten, die verschiedene Leistungsaspekte zusammenfassen, rät Güssler ab, denn es sei selten, dass ein Kombiprodukt genau die individuellen Wünsche eines Kunden zu 100 Prozent berücksichtigt. Allein aus Gründen der Flexibilität sollten daher besser einzelne Versicherungen abgeschlossen werden.

Vieles spricht dafür, dass Qualität und Bandbreite privater Krankenzusatztarife weiter steigen und die Vermittlung auch künftig florieren wird. Das Thema bleibt ein Eckpfeiler im Beratungsportfolio jedes Maklers. Das A und O in der Beratung sollte dabei nicht die Position eines Tarifs in den Ranglisten der Branche sein, sondern ausschließlich der Leistungsinhalt, den der Kunde braucht und sich wünscht.

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Oliver

Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

kommentare
Collmann
Vor 3 Jahren

Tut mir leid, aber das Thema wurde vollständig verfehlt. Die Überschrift heißt: “Welche PKV-Zusatzversicherungen wirklich sinnvoll sind”. Hierauf wird im Artikel überhaupt nicht eingegangen. Macht z.B. eine Krankentagegeldversicherung Sinn, oder wofür benötige ich eine ambulante Zusatzversicherung mit Heilpraktikerleistungen, wenn ich doch da sowieso nicht hingehe? Solche Antworten lässt der Titel erhoffen.
Was immer mehr Menschen für richtig oder falsch halten, oder wohin der mediengetriebene “Trend” geht, ist auch nicht geeignet, hier einen Mehrwert in dem Bericht zu entdecken.
Der einzige sinnvolle Satz kommt vom Kollegen Tassilo Pollmeier: “„Den besten Zahnzusatztarif gibt es nicht, sondern lediglich den befund- und bedarfsorientiert am besten passenden“.
Ich würde mir wünschen, dass die Beiträge zu den Headlines passen, denn so ist die Pfefferminzia das, was so viele sind: Klickratensucher und Search-Engine-Optimizer.

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Collmann
Vor 3 Jahren

Tut mir leid, aber das Thema wurde vollständig verfehlt. Die Überschrift heißt: “Welche PKV-Zusatzversicherungen wirklich sinnvoll sind”. Hierauf wird im Artikel überhaupt nicht eingegangen. Macht z.B. eine Krankentagegeldversicherung Sinn, oder wofür benötige ich eine ambulante Zusatzversicherung mit Heilpraktikerleistungen, wenn ich doch da sowieso nicht hingehe? Solche Antworten lässt der Titel erhoffen.
Was immer mehr Menschen für richtig oder falsch halten, oder wohin der mediengetriebene “Trend” geht, ist auch nicht geeignet, hier einen Mehrwert in dem Bericht zu entdecken.
Der einzige sinnvolle Satz kommt vom Kollegen Tassilo Pollmeier: “„Den besten Zahnzusatztarif gibt es nicht, sondern lediglich den befund- und bedarfsorientiert am besten passenden“.
Ich würde mir wünschen, dass die Beiträge zu den Headlines passen, denn so ist die Pfefferminzia das, was so viele sind: Klickratensucher und Search-Engine-Optimizer.

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