Volker Leienbach, Direktor des PKV-Verbandes, findet, dass die Branche den internen Tarifwechsel verbessert habe. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 09.01.2017 um 11:37
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Die aktuelle Auseinandersetzung zwischen dem Bund der Versicherten (BdV) und dem Finanzdienstleister MLP wirft ein Schlaglicht auf ein umstrittenes Thema: Den internen Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung (PKV). Warum die Arbeit sogenannter Tarifoptimierer so kritisch beäugt wird, lesen Sie hier.

Demnach hätten die meisten Unternehmen „eine hohe Zahl von Tarifen im Angebot, von denen sie nur wenige bewerben, nämlich die mit jüngerer Klientel“, heißt es in dem Bericht. In den anderen Tarifen ohne Nachwuchs würden die Prämien deswegen so stark ansteigen, weil die Kunden gemeinsam älter und kränker werden. Etwa 60 Prozent der Privatversicherten steckten in „‚schlecht gemischten Tarifen mit vielen Kranken‘”, zitiert der Stern Minerva-Chef Ferrarese.

Leitfaden des PKV-Verbandes nicht verpflichtend

Auch der PKV-Verband lehnt die externen Vermittler ab. Stattdessen verweist Verbandsdirektor Volker Leienbach gegenüber dem Stern auf eine Selbstverpflichtung von 25 PKV-Unternehmen, in der sie geloben, „transparenter über Wechselmöglichkeiten zu informieren“. Ohnehin hätten die Versicherer aus der Vergangenheit gelernt und den internen Tarifwechsel verbessert, so Leienbach.

Gleichwohl ist der Leitfaden zum internen Tarifwechsel in der PKV für die Branche nicht verbindlich vorgeschrieben – so hat gut die Hälfte der Unternehmen die Selbstverpflichtung bislang nicht unterzeichnet.

Natürlich könnten sich PKV-Kunden an ihren Versicherer direkt wenden, um in einen günstigeren Tarif zu wechseln, aber im Interesse der Unternehmen „ist so ein Tarifwechsel nicht“, schreibt der Stern. „Sie verlieren ja Geld“. Also schreckten die Versicherer manche ihre Kunden ab, indem sie „komplizierte, schwer verständliche Angebote und Berechnungen“ verschickten.

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