Blutproben im Labor: Blutwerte können unterschiedlich sein, doch was ist die Norm? © panthermedia
  • Von Joachim Haid
  • 09.07.2019 um 14:31
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Fast jeder hat schon einmal ein Blutbild erstellen lassen und die Aussage erhalten „Es ist alles normal bei Ihnen“. Was aber heißt „normal“? Wie entstehen die Normwerte? Was ist der Unterschied zwischen der Standard Serum-Blutanalyse und der Vollblutanalyse? Und worum handelt es sich eigentlich bei der orthomolekularen Medizin?

Damit bedeutet es nicht automatisch, dass man vollkommen gesund ist, sofern die Werte im Normbereich liegen, noch das der Mensch zwangsläufig krank ist, wenn sie außerhalb dieses Bereiches liegen. Hinzu kommt, dass die individuellen Werte auch von der Tagesform abhängen und damit von einem Tag auf den anderen schwanken können. Deshalb sollte nicht von Norm-, oder Normalwerten, sondern am besten von Referenzwerten gesprochen werden. Weiterhin ergeben sich einige Aspekte, die kritisch hinterfragt werden sollten:

– Was genau bedeutet „offensichtlich gesund“ und wie genau ist das definiert?

– Wie groß ist die Spanne zwischen niedrig und hoch normal?

Bei der großen Zahl von Personen, welche die Referenzgruppe darstellen, wird es sich meist nicht um jene handeln, die optimal versorgt sind, möglichst wenig Umweltgiften ausgesetzt sind, keine Medikamente nehmen und keinem übermäßigen Stress ausgesetzt sind. Deshalb liest und hört man häufig von Ärzten wie Ulrich Strunz und Michael Spitzbart, welche sich auf Prävention und Gesunderhaltung spezialisiert haben, folgende Aussage:

„Wenn Ihr Arzt zu Ihnen sagt, dass Ihre Werte normal sind, bedeutet das lediglich, dass Sie so gesund, wie der durchschnittliche Kranke in Deutschland sind.“

Wer an sich selbst höhere Ansprüche stellt und voll leistungsfähig sein möchte, wird sich mit „alles im normalen Bereich“ kaum zufriedenstellen können.

Unterschiedliche Ergebnisse je nach Labor und Bundesland

Unterschiedliche Werte können sich auch je nach Bundesland ergeben. So ist die Jodversorgung in Süddeutschland geringer, da die Böden hier jodarm sind, während sie an den Küsten durch das Verzehren von frischem Fisch höher ist.

Hinzu kommt, dass die Labore mit unterschiedlich feinen Messgeräten ausgestattet sind. So können einige beim Entzündungsfaktor CRP, (C-reaktives Protein), nur Angaben von zum Beispiel < 1 mg/l Liter machen. Durch inzwischen durchgeführte Studien und ultrasensitive CRP-Tests, sind zwischenzeitlich jedoch Zusammenhänge zwischen der Häufigkeit von koronaren Herzerkrankungen und CRP-Werten von 0,5 und 4 mg/l festgestellt worden.

Einige Labore können sogar Werte ab 0,175 mg/l messen. Berücksichtigen wir nun den Referenzwert von < 5,00 mg/l. Dieser sagt aus, dass alles „normal“ sei, so lange der gemessene Wert unter dieser Schwelle liegt. Optimal liegt der Wert < 0,1 mg/l. An diesem Beispiel ist gut ersichtlich, dass man für eine sinnvolle Prävention genauer hinschauen sollte.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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