Blutproben im Labor: Blutwerte können unterschiedlich sein, doch was ist die Norm? © panthermedia
  • Von Joachim Haid
  • 09.07.2019 um 14:31
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Fast jeder hat schon einmal ein Blutbild erstellen lassen und die Aussage erhalten „Es ist alles normal bei Ihnen“. Was aber heißt „normal“? Wie entstehen die Normwerte? Was ist der Unterschied zwischen der Standard Serum-Blutanalyse und der Vollblutanalyse? Und worum handelt es sich eigentlich bei der orthomolekularen Medizin?

Orthomolekulare Medizin

Genau das ist der Ansatz der orthomolekularen Medizin. Den Grundstein dafür legte der Nobelpreisträger Linus Pauling im Jahr 1968. Er bildete auch die Definition:

„Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.“

Anders als in der Homöopathie, die häufig kritisiert wird, da Wirkstoffe soweit verdünnt (potentiert) werden, dass diese im Endprodukt nicht mehr nachweisbar sind, geht es bei der orthomolekularen Medizin um reine Biochemie. Hierbei werden circa 45 Vitalstoffe gemessen, die auch als Mikronährstoffe bezeichnet werden. Liegt ein Mangel vor, wird dieser gezielt behoben. Bei kleineren Mängeln durch eine entsprechende Ernährung. Größere müssen meist mit Ergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Neben den üblichen Blutwerten, kann auch ein Vitaminstatus erstellt werden. Dieser zeigt die Versorgung des Organismus mit den unterschiedlichsten Vitaminen. Der Mineralstatus liefert entsprechende Informationen bezüglich der Mineralstoffversorgung.

Beim Aminogramm wird der Status von 23 Aminosäuren gemessen. Grob vereinfacht gesagt also die Eiweißversorgung des Körpers. Dabei wird zwischen essenziellen, also solchen, die der Körper nicht selbst bilden kann und nicht essenziellen Aminosäuren unterschieden. Weiterhin kann der Omega-3-Index erstellt werden. Dieser lässt unter anderem Rückschlüsse zu, wie gut der Mensch vor oxidativen Prozessen geschützt ist. Außerdem, wie hoch das Risiko für Herzkrankheiten ist, bis hin zur Anfälligkeit für Depressionen. Insgesamt sind die Referenzwerte im Bereich der orthomolekularen Medizin höher, als bei Standardblutbildern. Hier wird sich an Werten orientiert, die eine möglichst optimale Versorgung des Menschen darstellen.

Serum- und Vollblutanalyse

Bei üblichen Blutbildern werden die Werte im Serum gemessen. Also in der Flüssigkeit, die man erhält, wenn die Blutprobe zentrifugiert wurde. Beim orthomolekularen Blutbild werden bestimmte Werte im Vollblut, also in den Zellen gemessen. Hierbei handelt es sich um Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Zink und Selen. Das Blut ist für den gesamten Organismus lebenswichtig. Sind dort Mängel vorhanden, schütten die Zellen diese Stoffe zum Ausgleich der Blutversorgung aus.

Misst man nun rein im Serum, kann es zu normalen Messwerten kommen, während die Zellen am Verhungern sind. Obwohl aus klassischer Sicht also „alles normal“ ist, können die Zellen längst nicht mehr die optimale Leistung erbringen. So verwundert es nicht, dass viele Menschen, trotz normaler Blutwerte, anfälliger als nötig für Krankheiten und Stress sind, schlechter schlafen, müde sind, oder eben einfach nicht das an physischer und psychischer Leistung erbringen, als sie könnten. Ein orthomolekulares Blutbild erkennt auch zelluläre Mängel, sodass diese gezielt ausgeglichen werden können.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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