Chefarzt Sasa Maksan (rechts) führt eine Gefäßoperation am Bein eines 74-jährigen Patienten durch. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 31.03.2016 um 00:22
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Die betriebliche Krankenversicherung ist in Zeiten des Fachkräftemangels oft das Zünglein an der Waage. Denn der vom Chef bezahlte Schutz bietet für Arbeitnehmer einige Vorteile.

Ein weiterer Vorteil der bKV: Die Absicherung über den Betrieb ist oft günstiger. Die DKV nennt ein Beispiel für eine Firma der Branche Architekturbüro mit 50 Mitarbeitern und einem Durchschnittsalter von 44 Jahren. Für den Tarif Bonus-Med Zahn mit bis zu 85 Prozent Leistungen bei Zahnersatz und BonusMed Krankenhaus mit Chefarztbetreuung zahlt der Arbeitgeber für jeden Mitarbeiter 49,84 Euro im Monat. In der Einzelversicherung kosten die Tarife einen 44-Jährigen 65,98 Euro monatlich.

Welche Krankenversicherungen Unternehmer ihren Mitarbeitern dabei anbieten, ist recht unterschiedlich. Bausteine gibt es viele. Üblich sind vor allem Zahnersatz-, Zahnbehandlungs- und Vorsorgetarife, hat die Allianz in einer repräsentativen Befragung von Arbeitgebern und Mitarbeitern herausgefunden. „Bei Mitarbeitern ist Zahnersatz der beliebteste bKV-Baustein, gefolgt von Sehhilfe und Krankentagegeld“, sagt Jan Esser, Produktvorstand der Allianz Privaten Krankenversicherung. „Arbeitgeber könnten also bei ihren Mitarbeitern noch besser punkten, indem sie deren Wünsche bei der Auswahl der Leistungen stärker berücksichtigen.“

Dynamisches Wachstum

Diese Vorteile kommen nach und nach in der deutschen Wirtschaft an – Interesse und Anfragen bei den Versicherern häufen sich: „Das Wachstum in der bKV entwickelt sich seit einigen Jahren dynamisch“, sagt Tobias Pape. „Die betriebliche Krankenversicherung ist auf einem guten Weg, zu einem maßgeblichen Instrument des Personalmanagements zu werden“, so der Direktor Internationale und Betriebliche Krankenversicherung bei Axa weiter.

Auch andere Versicherer melden Erfolg. Die Ergo-Tochter DKV etwa unterhält „erfolgreiche geschäftliche Beziehungen mit mehr als 75 Prozent aller Dax-Unternehmen“, heißt es dort. Die Gothaer bietet die bKV bei einigen Hundert Unternehmen an, die SDK hat sogar mehr als 2.000 Firmenkunden.

Planungssicherheit erwünscht

Unternehmen, die eine bKV für ihre Mitarbeiter einführen, benötigen und fordern für einen gewissen Zeitraum aber Planungssicherheit. Das heißt zum Beispiel, dass der Versicherer für eine bestimmte Zeit eine Beitragsgarantie gibt. Unternehmer müssen auch prüfen, ob der Versicherer auf einen guten bis sehr guten Beitragsverlauf zurückblicken kann.

Hilfe sollte er sich dabei von spezialisierten Maklern suchen. Wobei die Betonung auf „spezialisiert“ liegt. „Unbedarfte Vermittler sollten sich nicht mit der bKV befassen“, so Aon-Mann Jüttner. „Der Beweis dafür liegt gar nicht so lange zurück.“

Damit spielt Jüttner auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums an, das beschreibt, dass Beiträge zur bKV seit dem 1. Januar 2014 nicht mehr als Sachlohn, sondern als Barlohn angesehen werden. Seitdem sind auf Beiträge zur arbeitgeberfinanzierten bKV wieder Steuern und Sozialabgaben zu zahlen. „Im Rahmen der Sachbezugsregelung wurde die bKV von unbedarften Vermittlern als Steuersparmodell verkauft“, so Jüttner weiter. „Spätestens seitdem diese Regelung nicht mehr möglich ist, haben diese Vermittler sich wieder vom bKV-Vertrieb verabschiedet.“

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