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  • Von Redaktion
  • 12.03.2015 um 10:14
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Die Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds der Krankenkassen bereitet gerade kleinen Kassen große Probleme. Warum das so ist, lesen Sie hier.

Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen über den Gesundheitsfonds führt dazu, dass eingezahlte Beiträge je nach Erkrankung an alle Krankenkassen verteilt werden. Im Ergebnis erhalten Kassen mit vielen gesunden Mitgliedern weniger Geld als jene mit chronisch Kranken.

Wirtschaftliches Handeln bedeutet aus Sicht der Krankenkassen also, die Ratio zwischen anfallenden Kosten und eingenommenen Beiträgen neu zu definieren. Die Folgen dieses Handelns sind bereits jetzt klar: Während die AOK weitere Bewertungsreserven anhäuft, klagen kleinere Kassen zunehmend über die Last der Beiträge und Kosten. Ausdruck findet das auch in der unterschiedlichen Höhe der Zusatzbeiträge, die erhoben werden.

Im Interview mit dem Handelsblatt erklärt Versicherungsexperte Dirk Göpfarth am Beispiel der Techniker Krankenkasse (TK) anschaulich die Folgen des Gesundheitsfonds. Die TK gewann in den vergangenen Jahren vornehmlich gesunde Mitglieder hinzu. Die zusätzlichen Einnahmen investierte man in die Prävention und bot Leistungen wie Osteopathie an. 2010 erhielt die TK 13 Prozent mehr Geld je Mitglied aus dem Fonds als sie gebraucht hat.

Aktuell hat man den Zusatzbeitrag bei 0,8 Prozent festgesetzt. Der Überdeckung aus dem Gesundheitsfonds bei Gesunden steht eine akute Unterdeckung bei Kranken gegenüber. Dabei helfen hohe Beitragsreserven nur bedingt beim Abbau. Aus diesem Grund, so berichtet das Handelsblatt weiter, geht es Kassen wie der DAK und der Barmer finanziell schlecht.

Schuld daran sei der schlecht kalkulierte Finanzausgleich unter den Krankenkassen. So seien regionale Unterschiede ebenso wenig berücksichtigt worden wie strukturelle. In diesem Zusammenhang führt er das Beispiel einer Monatsflatrate für Gesundheitsdienstleistungen an: Während man dies in Städten und dicht besiedelten Regionen durch entsprechende Verfügbarkeit ausgiebig nutzen könne, bestehe in ländlichen Regionen gerade in den neuen Bundesländern ein Versorgungsnotstand, welcher zu einer geringeren Nutzung beitrage. Im Ergebnis profitieren davon zahlreiche Kassen, deren Versicherte wenig Leistungen in Anspruch nehmen, da lange Wartezeiten eine hohe Frequenz verhindern.

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