Sven Hennig ist Versicherungsmakler aus Bergen auf Rügen. © privat
  • Von Redaktion
  • 05.08.2016 um 08:48
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Vor wenigen Tagen brachte das Berliner Start-Up Knip die erste Pokémon-Versicherung auf den Markt. Ein netter Marketing-Gag, aber kein sinnvolles Produkt für die Kunden, meint Versicherungsmakler Sven Hennig. Er bietet seinen Kunden Geld an, damit sie dieses Produkt nicht abschließen und sich stattdessen richtig gegen Unfälle absichern.

3. Weitere Probleme liegen in den Versicherungsbedingungen. Denn bei der  Pokémon-Police handelt es sich um eine Unfall-Versicherung. Diese leistet nur bei Invalidität – also einer dauerhaften Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit durch den Unfall. Für die Berechnung einer Zahlung gilt in der Unfallversicherung die so genannte Gliedertaxe, erklärt Hennig und rechnet ein paar Fälle durch.

•    Arm max. 70% von 30.000 Euro = maximal 21.000 Euro

•    Hand max. 60% von 30.000 Euro = maximal 18.000 Euro

•    Auge max. 80% von 30.000 Euro = 24.000 Euro

•    Gehör auf einem Ohr 50%, auf zwei Ohren 80% (nicht 100!)

„Was passiert bei einer vollständigen Erblindung oder dem Verlust des Hörens auf beiden Ohren durch einen Unfall? Gigantische 24.000 Euro werden ausgezahlt“, schreibt der Versicherungsmakler. Da der Kunde in diesem Fall höchstwahrscheinlich langfristig weniger Einnahmen und mehr Ausgaben haben wird, wird er das Geld nicht auf einmal ausgeben, sondern langfristig davon leben wollen.

Das würde aber laut Hennig nicht funktionieren. Legt man diese 24.000 Euro langfristig zu 3 Prozent jährlich an, entspricht das 720 Euro Zinsen im Jahr oder 60 Euro im Monat, rechnet der Experte vor. „Was fangt Ihr damit an?“

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