Eine Pflegerin legt einer Seniorin im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt. Die ärztliche Televisite wird in Kirchlengern (Nordrhein-Westfalen) im Rahmens eines Modellprojekts erprobt. © dpa/picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 22.09.2017 um 11:35
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Der Wettbewerb in Zeiten des individuellen Zusatzbeitrags hat längst begonnen. Die gesetzliche Krankenversicherung befindet sich im Spannungsfeld zwischen Kundenservice und Kostendruck. Wohin geht die Reise der Krankenkassen? Die Knappschaft wagt einen Ausblick.

Vorteile der mitgliederstarken Krankenkassen

„Rund 80 Prozent der Versicherten sind heute bei den 20 größten Krankenkassen versichert“, stellt Michael Schmahl fest. „Die möglichen Vorteile von mitgliederstarken Krankenkassen liegen auf der Hand: Die Fixkosten können besser verteilt werden, es gibt mehr Personal, Risiken werden besser ausgeglichen, die Liquidität ist höher und die Markt- und damit die Einkaufsmacht ebenfalls“, zählt Schmahl auf.

Letztlich würden die Kassen selbst entscheiden, ob sie zum Ladenhüter werden, wie es ihnen oft vorausgesagt werde. Oder ob sie ihre gesetzlichen Spielräume so geschickt nutzten, dass sie eine Kunden- und Kostenexzellenz aufbauten und zukunftsfähig seien.

Daten verknüpfen, um Kundenwünsche zu erkennen

Dazu gehöre laut Schmahls Analyse auch der Trend hin zur Digitalisierung. Die Nutzerdaten für das Erkennen von Kundenwünschen zu verwenden, sei eine große Herausforderung. „Statt sich in Reisebüros beraten zu lassen und zu buchen, vertrauen Konsumenten immer häufiger Online-Bewertungsportalen und stellen sich ihren Urlaub individuell zusammen. Ähnliche Erwartungen haben Kunden auch an Krankenkassen“, so der GKV-Experte. Bei diesem Thema dominiere derzeit noch kein Anbieter den Markt. Schmahl: „Die Digitalisierung wird allerdings mit über Top oder Flop in der Krankenkassenlandschaft entscheiden.“

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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