Ein Teelichtofen gerät unter Aufsicht von Feuerwehrleuten in Brand: Der GDV warnt davor, auf diese Art zu heizen. © pa / dpa-tmn | Benjamin Nolte
  • Von Juliana Demski
  • 01.11.2022 um 17:54
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Die Energiepreise sind hoch – und der Winter naht. Viele Deutsche wollen deshalb anders heizen als sonst, um Kosten zu sparen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beobachtet das mit großer Sorge.

Videos mit selbstgebauten Teelichtöfen gingen in den vergangenen Wochen auf sozialen Netzwerken viral. So viral, dass Tontöpfe in einigen Baumärkten hierzulande knapp wurden. Doch egal ob Teelichtöfen, Heizpilze oder Elektrostrahler – der Branchenverband GDV hält das alles für gefährlich – und obendrein für ungeeignet, um Kosten zu sparen.

„Wir sehen mit Sorge, zu welch abenteuerlichen Mitteln manche Mieter und Hausbesitzer greifen wollen“, so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Verbands. Angesichts der hohen Energiepreise sei zwar nachvollziehbar, dass Menschen nach Einsparmöglichkeiten suchten. „Viele alternative Heizmethoden sind jedoch völlig ungeeignet, Wohnräume über einen längeren Zeitraum zu wärmen. Sie sind obendrein gefährlich“, warnt Asmussen.

So stellt er klar: „Kerzenlicht taugt nicht als dauerhafter Ersatz für eine Raumheizung.“ In diese Kategorie fallen auch die selbstgebastelten Teelichtöfen, bei denen „die Gefahr eines Hitzestaus“ bestehe. Die gesamte Konstruktion könne so in Brand geraten.

Auch die Gesundheit steht auf dem Spiel

Aber auch gasbetriebene Heizstrahler, die in manchen Internetforen ebenfalls als Lösung propagiert würden, haben laut GDV in geschlossenen Räumen nichts zu suchen. „Neben dem erhöhten Brandrisiko können in geschlossenen Räumen auch giftige Verbrennungsgase auftreten“, warnt der GDV-Hauptgeschäftsführer. Dadurch könne es zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen kommen.

Und auch den verstärkten Einsatz von Elektroheizungen und -strahlern sieht der Verband kritisch. In Gebäuden mit älteren Stromkabeln oder bei vielen Geräten, die an eine Zuleitung geklemmt seien, könnten die Kontakte heiß werden und in Brand geraten. „Vor dem Einsatz von leistungsstarken Elektroheizungen sollte man unbedingt eine Fachkraft zu Rate ziehen“, fügt Asmussen hinzu. Auch sollten Kamine oder Öfen, die lange nicht genutzt worden seien, vor der Wiederinbetriebnahme fachgerecht angeschlossen und von einem Schornsteinfeger geprüft werden.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort