Vertriebscoach Jürgen Zirbik ist Inhaber von Zirbik Business Coaching und der Businesswert Akademie. © Zirbik Business Coaching
  • Von Karen Schmidt
  • 05.10.2023 um 14:17
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Quasi jeden Tag passiert es, dass Menschen der Manipulation ausgesetzt sind. Wie man diese erkennt, erklärt Gastautor und Vertriebscoach Jürgen Zirbik in seinem Artikel.

Wenn jemand etwas von Ihnen will, manipuliert die Person. Wenn Sie etwas von anderen wollen, manipulieren Sie – automatisch. Wir ticken so. Sie versuchen so zu beeinflussen, dass Sie Ihr Ziel erreichen. Deshalb sehen viele Manipulation negativ. Versicherungskunden befürchten nahezu immer manipuliert zu werden.

Berater verkaufen Policen, die man nicht braucht. Ja, das passiert und es ist negative Manipulation. Sie beeinflusst Menschen durch rhetorische Tricks, Scheinargumente und nutzt kognitive Verzerrungen. Die verdeckte Beeinflussung funktioniert bei jedem, weil sie unser Gehirn austrickst. Auch bei Ihnen.

Wie oft haben Sie schon „Ja“ gesagt und erst zu spät gemerkt, dass ein „Nein“ besser gewesen wäre? Manipulations-Werkzeuge begegnen uns überall. Dazu gehören alternative Fakten, Killerphrasen, Schmeicheleien, Lügen, Wahrheitsverdrehung und vieles mehr. Einige lernen Sie jetzt kennen, um sich besser vor Manipulation zu schützen.

3-mal schwarze Rhetorik

Zu schwarzer Rhetorik gehören „sicher Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“, „mit gutem Erscheinungsbild blenden“, „schnell Sympathie aufbauen“, „geschickt lügen“, „mit Fragen lenken“, „persönlich angreifen“ oder mit „Emotionen überwältigen“. Rhetorik-Experte Wladislaw Jachtchenko packt in seinem Buch „Schwarze Rhetorik“ unter anderem drei häufige Tricks aus. Das sind sie.

Trick Nr. 1: Scheinargumente

Scheinargumente sehen nur aus wie ein echtes Argument. Tatsächlich sind sie gespickt mit falschen Behauptungen und Begründungen. Wir fallen immer wieder darauf herein. Auch, wenn wir wissen, dass Menschen diese Tricks häufig benutzen, um uns mit schwarzer Rhetorik zu beeinflussen.

Beispiele für Scheinargumente
  • „Das haben wir schon immer so gemacht.“ (Scheinargument, weil auch das falsch sein kann.)
  • „Sie brauchen diese Versicherung. Das machen aktuell alle.“ (Scheinargument, weil das nicht auf die Person zutreffen muss.)
  • „Wir machen das so, weil der Vorstand das so will.“ (Scheinargument, weil auch der Vorstand irren kann.)
  • „Sie haben zwei Jahre nicht angepasst, Sie müssen jetzt nachbessern.” (Scheinargument, weil das nicht zwangsläufig so sein muss.)
Trick Nr. 2: Kognitive Verzerrungen

Kognitive Verzerrungen lassen uns Fehler machen, ohne es zu merken. Unser Gehirn liebt es nun einmal schlicht, weil das Energie spart. Diese Fehler entstehen, weil wir in einer komplizierten Welt zurechtkommen müssen. Deshalb lassen wir uns auf das Risiko ein, durch Verzerrungen des Denkens in Fehlerfallen zu tappen. Verkäufer von der üblen Sorte nutzen das, um auf Kosten anderer Erfolge einzuheimsen. Drei Beispiele:

#1 Bestätigungseffekt

Wir lieben es, anerkannt und bestätigt zu werden. Manipulationskünstler umschmeicheln uns und reden uns so lange nach dem Mund, bis wir ihnen vertrauen. Sie bestätigen uns auch dann, wenn wir völligen Blödsinn reden. Wenn Sie wissen wollen, ob Sie einen Manipulator vor sich haben, erzählen Sie völligen Unsinn und schauen dann, ob er auch das bestätigt und Sie für großartig erklärt.

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Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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