Bayerische-Vorstand Martin Gräfer stellte auf der Bilanzpressekonferenz des Versicherers in München das Safe-Home-Konzept vor. © Karen Schmidt
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  • 09.05.2017 um 17:27
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Auf der Bilanzpressekonferenz der Bayerischen ging es nicht nur um die aktuellen Geschäftszahlen für das Jahr 2016. Vielmehr will sich der Versicherer auch neu ausrichten. Statt nur die Kosten im Schadenfall zu übernehmen, will die Bayerische zum „Kümmerer“ für Kunden und Vertriebspartner werden. Wie das konkret aussehen kann, erklärte Vorstand Martin Gräfer am neuen Smart-Home-Konzept des Versicherers.

Gemessen an der Beitragssumme, legte der Bereich betriebliche Altersvorsorge bei der Neuen Bayerischen Leben um knapp 44 Prozent auf 55,1 Millionen Euro zu. Das Riester-Neugeschäft wuchs um 210 Prozent auf 42,5 Millionen Euro. Die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge der „Plusrente“, ein Altersvorsorgekonzept mit Cashback beim Online-Einkauf, stieg um 46 Prozent auf 4.700 Stück.

Die Komposit-Tochter Bayerische Beamten Versicherung verbuchte Bruttobeiträge in Höhe von 110 Millionen Euro (Vorjahr 104,8 Millionen Euro). Das Neugeschäft bei Sach-Haftpflicht-Unfall legte um 16 Prozent auf 8,4 Millionen Euro zu. Die Combined Ratio (brutto) betrug 93 Prozent (Vorjahr 96 Prozent).

Neue strategische Ausrichtung

„Unsere strategische Ausrichtung hat sich geändert: Wir gehen über den bisherigen Denkrahmen des konventionellen Geschäftsmodells eines Versicherers hinaus und verstehen uns vermehrt als ‚Kümmerer‘ für unsere Kunden“, sagt Vorstand Martin Gräfer. Es gehe also künftig nicht nur darum, Schäden zu bezahlen, sondern sie im Vorfeld wenn möglich zu verhindern. Der Versicherer sei quasi ein Risikomanager des Kunden.

Was Gräfer damit meint, erklärte er an dem neuen Konzept „Safe Home“ der Bayerischen. Der Kunde schließt in einem ersten Schritt die Meine-eine-Police ab, die Haftpflicht-, Hausrat- und Glasversicherung enthält. Hinzu kommt ein Service-Vertrag. Hierbei arbeitet der Versicherer mit Devolo zusammen, einem Anbieter von Smart-Home-Lösungen.

Vermittler bekommt auch Provision für den Service-Vertrag

Der Makler besucht seinen Kunden zuhause und ermittelt über eine App den Bedarf des Kunden vor Ort. Der Berater bestellt dann beispielsweise den Wasser- und Rauchmelder, Tür- und Fensterkontakt oder den Bewegungsmelder von Devolo bei der Bayerischen, die die Ware liefert und auch bei der Installation hilft. Der Vertrag läuft über drei Jahre, danach gehören die Geräte dem Kunden. Während dieser Zeit profitiert der Kunden von einem Rabatt von 10 Prozent auf die Versicherungsprämie.

Für den Vermittler lohnt es sich, weil er zum einen die Provision für die Meine-eine-Police bekommt, und die Provision für den Geräte-Nutzungsvertrag, die sonst nur Großhändler wie Saturn beim Verkauf der Rauchmelder & Co. bekommen.

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