Moderne Fondsrenten bieten am Ende der Vertragslaufzeit mehrere Optionen. © Pixabay
  • Von Oliver Lepold
  • 16.07.2019 um 15:51
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Ein Auszahlplan kann bei Fondspolicen flexibel an den Bedarf der Kunden angepasst werden. Bei Einmalanlagen bieten sich dem Kunden zudem Steuervorteile. Welche Eigenschaften Makler kennen sollten.

Wer eine fondsgebundene Rentenversicherung abschließt, hat am Ende der Vertragslaufzeit die Wahl zwischen einer einmaligen Kapitalauszahlung oder einer laufenden Rentenzahlung. Doch neben diesen starren Varianten gibt es oftmals noch eine dritte Möglichkeit: einen auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmten individuellen Auszahl- oder Entnahmeplan.

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Bei einem Anlagehorizont von oftmals 30 Jahren und mehr kann niemand die persönliche Situation genau vorhersehen. Umso wichtiger ist ein Altersvorsorge-Konzept, das Flexibilität und Verfügbarkeit vereint.

Verschiedene Modelle für Auszahlpläne

Das angesparte Fondsvermögen verbleibt im Vertrag, die Kunden wählen ein passendes Risikoprofil für die Anlage aus und erstellen gemeinsam mit ihrem Berater eine Planung über die Höhe und Dauer der Auszahlungen. Bei einem Entnahmeplan ohne Kapitalverzehr werden lediglich die Erträge, also zum Beispiel die Zinsen oder Kursgewinne ausgezahlt, sodass das angesparte Kapital im Vertrag verbleibt und vererbt werden kann. Anders bei einem Entnahmeplan mit Kapitalverzehr, hier wird auf lange Sicht das Kapital komplett ausgezahlt. Bei der Planung sollte auch die Inflation berücksichtigt werden.

Im Unterschied zu einer regulären lebenslangen Rentenzahlung können bei einem Auszahl-/Entnahmeplan die Vorgaben jederzeit geändert werden, sodass Anpassungen an sich ändernde Lebenssituationen möglich sind.

Falls der Kunde im Alter zunächst noch keine regelmäßigen Auszahlungen benötigt, kann der Auszahlplan auch später oder mit einer geringeren Summe beginnen und das Fondsvermögen weiter von der Entwicklung der Kapitalmärkte profitieren. Derartige Modelle bieten zudem auch die Möglichkeit von Zuzahlungen zum Beispiel aus Erbschaften oder Entnahmen für Umbauten oder den Pflegefall. Natürlich kann das Kapital auch jederzeit komplett abgerufen werden.

Wesentlich flexibler als die Sofortrente

Auszahlpläne bieten viele Vorteile, was insbesondere im direkten Vergleich mit einer sofort beginnenden Rentenversicherung deutlich wird. Denn anders als bei dieser häufig im Vertrieb angebotenen Produktvariante verbleibt das angesparte Geld bei einem Auszahlplan in der direkten Verfügungsgewalt des Anlegers. Es ist jederzeit abrufbar und die Höhe der Auszahlung ist frei wählbar. Zudem kann das komplette vorhandene Kapital frei vererbt werden. Bei einer Sofortrente ist dies dagegen nur mit Abschlägen bei der Rentenhöhe und für einen eingeschränkten Zeitraum möglich.

Auszahlpläne aus Fondspolicen sind zudem mit Steuervorteilen verbunden. Der Abgeltungsteuer unterliegen lediglich die Gewinnanteile des ausgezahlten Kapitals je Kalenderjahr, verringert um die Sparerfreibeträge. Der Rest der Auszahlungen ist steuerfrei. Unter bestimmten Umständen greift auch das Halbeinkünfteverfahren.

Experten empfehlen für die Fondsanlage in der Regel Aktienfonds oder aktive Vermögensverwaltungen in Form von gemanagten Strategien. Auch ETF-Sparen mit Auszahlplänen ist eine Variante. Innovative Versicherer bieten hier verschiedene Auszahlungsstrategien an. Depotbanken und Wertpapierhändler haben ebenfalls automatisierte Auszahlungspläne im Programm, dann allerdings ohne den steuerstundenden Mantel einer Fondspolice.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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