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  • Von Oliver Lepold
  • 03.07.2019 um 12:16
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Wer eine Fondspolice abschließt, kann sich seine Fondsanlage nach seinen Vorlieben zusammenstellen (lassen) – doch im Laufe der Zeit verschieben sich die Anteile ohne eigenes Zutun. Versicherer stellen daher die ursprünglich ausgesuchte Fondsanlage regelmäßig wieder her. Wie sinnvoll und wie teuer ist dieses sogenannte Rebalancing?

Wer mit Hilfe einer Fondspolice für die Altersvorsorge spart, hat in der Regel mehrere Möglichkeiten, um sich seine Fondsanlage aus verschiedenen Assetklassen wie zum Beispiel Aktien, Anleihen und Rohstoffen zusammenzustellen. Man kann sich die Zielfonds entweder aus einem vom Versicherer vorgegebenen Universum selbst aussuchen und gewichten, eine von mehreren vorgegebenen Strategien mit jeweils unterschiedlichem Risikoprofil wählen oder sich für eine komplett von Experten gemanagte Variante entscheiden.

Da sich die Fonds über die Laufzeit unterschiedlich entwickeln, verschieben sich die Anteile der ursprünglich gewählten Gewichtung, zum Beispiel steigt der Aktienanteil in Haussephasen an der Börse deutlich an. Auch zwischen einzelnen Regionen und Marktkapitalisierungen (Large-, Mid- und Small Caps) kann es beispielsweise zu einer solchen Verschiebung kommen. Dadurch passt die sich verändernde Gewichtung nicht mehr zum ursprünglichen festgelegten Rendite-Risiko-Profil des Anlegers.

Wiederherstellung des Ausgangsprofils

Daher bieten viele Versicherer ein automatisches Rebalancing für Fondspolicen mit festgelegten Risikoprofilen an. Das bedeutet, dass zu bestimmten Zeitpunkten – in der Regel einmal jährlich – die bei Abschluss fixierte Basisstruktur des Fondsportfolios wiederhergestellt wird. Liegt der Aktienanteil etwa zu hoch, werden die überzähligen Anteile veräußert und in die anderen Assetklassen des Portfolios, wie zum Beispiel in festverzinsliche Anlagen, investiert.

Das Rebalancing kommt somit dem Anleger zu Gute, denn es geschieht automatisch und nicht durch aktives Handeln von Kunden oder Berater. So verhindert man riskantes Timing, denn aus psychologischen Gründen ist es nicht selten, dass Anleger gerade in Baissezeiten nach Verlusten umschichten möchten.

Antizyklisches Handeln bringt Vorteile

Das regelmäßige Ausbalancieren des Portfolios führt hingegen dazu, dass riskante Positionen in der Hochphase abgebaut werden, um diese nach einer Tiefphase erneut aufzubauen. Rebalancing garantiert somit, dass der Anleger bei niedrigeren Kursen einsteigt und bei höheren Kursen Gewinne mitnimmt. Damit handeln Anleger automatisch antizyklisch und erhöhen ihre Chancen auf ein gutes finales Renditeergebnis.

Während Rebalancing in reinen Fondsdepots Transaktionsgebühren kostet und dort zudem Steuern für Veräußerungsgewinne anfallen, ist dies bei Fondspolicen anders. Innerhalb eines Versicherungsvertrages sind Umschichtungen für den Kunden in der Regel kosten- und steuerfrei. Experten schätzen, dass so jährlich 0,5 Prozent Rendite zusätzlich durch konsequentes Rebalancing gewonnen werden können.

Fazit: Rebalancing hat viele Vorteile, es verbindet Risikokontrolle, antizyklisches Handeln, Anlagedisziplin und erhöht die Renditechancen des Anlegers, insbesondere in Fondspolicen.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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