Im Sucher einer TV-Kamera ist die Dax-Kurve im Handelssaal der Frankfurter Börse zu erkennen: Der deutsche Leitindex Dax ist die Basis einiger Indexpolicen von Versicherern. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 24.05.2018 um 08:58
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Indexpolicen nehmen zwischen klassischen Lebensversicherungen und Fondspolicen eine Art Sandwichposition ein. Sie begrenzen Verlustrisiken und lassen Sparer ein wenig an der Wertentwicklung wichtiger Börsenbarometer teilhaben. Vor dem Abschluss muss man aber genau hinschauen, denn das Produktdesign ist sehr unterschiedlich.

Um die Kursschwankungen des Index zu begrenzen – die Zielschwankung liegt bei 5 Prozent –, erfolgt die Aufteilung zwischen diesen Körben auf Basis der erwarteten Preisschwankungen. Heißt: Je stabiler die Entwicklung eines Korbs ist, desto höher auch sein Gewicht am Portfolio. Auf Ein-Jahres-Sicht hat das Anlegern ein Plus von 5,5 Prozent gebracht.

Diese Multi-Asset-Indizes zeigen, dass die Versicherer oft schon versuchen, Schwankungen innerhalb des Index oder Indexkorbs zu begrenzen. Darüber hinaus gibt es bei Indexpolicen in der Regel aber noch einen weiteren Sicherheitsbaustein. Die Rendite für das jeweilige Jahr ergibt sich dadurch, dass der Versicherer die Index-Ergebnisse der einzelnen Monate addiert. Liegt der Index in einem Jahr im Minus, trifft das den Kunden nicht. Dann setzt der Versicherer die Rendite auf 0 Prozent.

Der Renditedeckel ist der Preis für die Sicherheit

Diese Garantie bezahlen die Sparer mit einer Deckelung der Rendite. Gute Indexmonate nimmt der Kunde nicht eins zu eins mit. Seine Rendite wird durch einen Cap oder eine Quote begrenzt. Beides legen die Versicherer jedes Jahr neu fest. Liegt der Cap zum Beispiel bei 2,5 Prozent, der Index schafft aber 6 Prozent, bekommen Kunden trotzdem nur 2,5 Prozent gutgeschrieben. Liegt die Quote bei 70 Prozent, profitiert der Sparer auch zu 70 Prozent an der Wertentwicklung des Index. Verluste in einem Monat nimmt der Kunde in beiden Varianten in der Regel voll mit.

Welches Modell ist besser für den Kunden? „Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten“, sagt Michael Franke. „Verhält sich der Index sehr volatil, ist die Beteiligungsquote in der Regel im Vorteil, weil sie hohe Ausschläge nach oben mitnimmt, während ein Cap hier unter Umständen für eine starke Kappung sorgt“, so der Chef des Analysehauses Franke und Bornberg. Sei die Indexentwicklung dagegen eher gleichmäßig, könne der Cap stärker punkten, weil dann wenig Performance gekappt werde.

2017 lag die Rendite im Schnitt bei 7 Prozent

Und wie haben die Produkte das vergangene Jahr abgeschlossen? „2017 ist für Kunden von Indexpolicen vielfach sehr gut gelaufen“, sagt Keßling. „So haben die von uns untersuchten 15 Verträge aufgrund des stetigen Aufwärtstrends an den Kapitalmärkten nicht selten eine Jahresrendite zwischen 5 und 10 Prozent erzielt.“ Tarifübergreifend liege der Schnitt der 2017 gutgeschriebenen Renditen bei nahezu 7 Prozent.

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