Im Sucher einer TV-Kamera ist die Dax-Kurve im Handelssaal der Frankfurter Börse zu erkennen: Der deutsche Leitindex Dax ist die Basis einiger Indexpolicen von Versicherern. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 24.05.2018 um 08:58
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Indexpolicen nehmen zwischen klassischen Lebensversicherungen und Fondspolicen eine Art Sandwichposition ein. Sie begrenzen Verlustrisiken und lassen Sparer ein wenig an der Wertentwicklung wichtiger Börsenbarometer teilhaben. Vor dem Abschluss muss man aber genau hinschauen, denn das Produktdesign ist sehr unterschiedlich.

Das anhaltende Niedrigzinsniveau hat etwas geschafft, das viele wohl nicht mehr wirklich für möglich gehalten haben. Sparer hierzulande investieren weniger in konservative Anlageformen wie Sparbuch oder Tagegeld. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Gothaer Asset Management.

Das Sparbuch liegt zwar auf der Beliebtheitsskala mit 39 Prozent noch immer an erster Stelle. Bei der Umfrage der Gothaer aus dem vergangenen Jahr erreichte es aber noch einen Zustimmungswert von 45 Prozent. Bei Fonds ist indes ein gegenläufiger Trend zu beobachten. 2017 kauften sich 17 Prozent der Sparer einen Fonds, in diesem Jahr sind es schon 20 Prozent. Gleichzeitig ist das Kriterium Sicherheit“ unverändert für 52 Prozent der Bürger das entscheidende bei der Geldanlage.

Nach wie vor haben also Produkte eine Daseinsberechtigung, die Sicherheit und Renditechance verbinden. Indexpolicen können hier passende Produkte sein. „Sie eröffnen dem Kunden die Möglichkeit, über eine Indexbeteiligung mit seinem Guthaben an den Entwicklungen der Kapitalmärkte zu partizipieren – ohne dabei das Risiko einzugehen, sein Sparvermögen bei ungünstigen Marktentwicklungen zu verlieren“, sagt Thomas Keßling, Analyst bei der Rating-Agentur Assekurata.

Wie funktionieren die Policen genau? Zunächst einmal wie eine klassische Rentenversicherung. Der Beitrag des Kunden wandert in aller Regel zunächst in das Sicherungsvermögen des Anbieters. Dieser legt das Geld am Kapitalmarkt an und erwirtschaftet Überschüsse. Der Kunde kann in der Regel jedes Jahr wählen, ob er mit diesen Überschüssen einen Ausflug an den Aktienmarkt macht (Indexbeteiligung) oder ob er einen vom Versicherer festgelegten Zins bekommen möchte.

Überschüsse wandern in die Indexbeteiligung

Entscheidet er sich für die erste Option, nimmt der Versicherer die Überschüsse und legt sie in einen Index beziehungsweise in mehrere an – je nach Produktdesign. Allerdings nicht direkt. Vielmehr kauft der Versicherer Finanzderivate wie Optionen, die die Indexbeteiligung abbilden.

Welche Indizes zum Einsatz kommen, ist sehr unterschiedlich. Am gängigsten ist der Euro Stoxx 50, der die Kursentwicklung 50 großer börsennotierter Unternehmen der Eurozone abbildet. Der deutsche Leitindex Dax ist auch vertreten, aber eher selten. Viele Versicherer sind eher dazu übergangen, maßgeschneiderte Indizes für das eigene Produkte bauen zu lassen.

Quelle: Assekurata, Anbieter
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