Eine Person nutzt einen Taschenrechner: Finanztest wollte wissen, wo es hierzulande die beste Rentenberatung gibt. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 18.07.2017 um 11:37
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Die meisten Verbraucher wissen es: Private Altersvorsorge ist heutzutage unumgänglich. Das Problem ist nur, dass viele Menschen den Dschungel aus Tarifen und Policen nicht durchblicken – eine professionelle Beratung ist also gefragt. Die Liste der Möglichkeiten ist lang: Banken, die gesetzliche Rentenkasse, Versicherungen und deren Vermittler sind nur einige Beispiele – aber wie gut ist die Hilfe bei der Rentenplanung wirklich? Finanztest hat zwei Testpersonen losgeschickt und das mal überprüft.

Versicherer HDI und Zurich

Bei HDI bekommt Simone Klein hingegen wieder einen Termin, bei dem sich der Berater viel Zeit nimmt. Fachbegriffe übersetzt er, fragt nach und bemüht sich.

Aber: Der Berater übersieht ihre Betriebsrente und spricht auch die Möglichkeit eines vorzeitigen Rentenbeginns nicht an.

Ihre Gesamt-Rentenhöhe rechnet er zwar aus, will der Testerin aber die Zahlen nicht überlassen. Seine Berechnungen weichen laut Finanztest auch weit von der eigentlichen Höhe ab (300 Euro).

Auf die HDI-Riester-Police und die Zurich-Verträge geht er hingegen stärker ein – trotzdem bringen Klein die zwei Stunden Beratung schlussendlich wenig.

Ähnlich bei zweiter Testerin

Anne Gabler sucht den Versicherer Zurich auf. Auch sie kann nicht viel Mehrwert aus der Beratung durch Berater ziehen. Der Berater nutzt weder Erfassungsbogen noch Analysesoftware.

Zwar übersieht er keine Anwartschaften und kennt sich zudem auch gut mit Riester-Verträgen aus. So verspricht er, ihr bei einem Zulagenvertrag zu helfen. Auch rät er zur bAV.

Zum Schluss fragt er nach Gablers Gehalt und verspricht, ihre Rentenlücke später zu berechnen und sie ihr zukommen zu lassen. Aber er meldet sich nicht mehr zurück – auch auf Nachfrage nicht.

Das Fazit:

Finanztest rät dazu, immer vorbereitet in ein Beratungsgespräch zu gehen. Wer sich vorher Fragen überlegt und genau weiß, was er wissen will, kann auch konkretere Antworten erwarten. Es gilt: Nachfragen und nachhaken.

Und: Man sollte sich genau über bestehende Verträge bewusst sein. Wer keine Fakten hat, kann auch keine genauen Antworten erwarten.

Auch wichtig: Notizen machen. Denn nicht immer bekommt man die Unterlagen mit nach Hause – und die vielen Zahlen lassen sich schwer merken.

Wie bereits eingangs erwähnt: Unterm Strich hat die Deutsche Rentenversicherung am besten abgeschnitten. Trotzdem gleichen die Beratungsmöglichkeiten einer Lotterie: Was bei dem einen gut lief, kann bei einem anderen schlechter laufen – und umgekehrt.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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