Eine Person nutzt einen Taschenrechner: Finanztest wollte wissen, wo es hierzulande die beste Rentenberatung gibt. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 18.07.2017 um 11:37
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Die meisten Verbraucher wissen es: Private Altersvorsorge ist heutzutage unumgänglich. Das Problem ist nur, dass viele Menschen den Dschungel aus Tarifen und Policen nicht durchblicken – eine professionelle Beratung ist also gefragt. Die Liste der Möglichkeiten ist lang: Banken, die gesetzliche Rentenkasse, Versicherungen und deren Vermittler sind nur einige Beispiele – aber wie gut ist die Hilfe bei der Rentenplanung wirklich? Finanztest hat zwei Testpersonen losgeschickt und das mal überprüft.

Anders lief es bei Testerin Nummer zwei:

Simone Klein, Erzieherin und 56 Jahre alt, sucht ebenfalls die Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung auf und macht andere Erfahrungen:

Sie ist seit 38 Jahren im Job und zahlt seither konstant in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Sie hat außerdem einen Riester-Vertrag beim Versicherer HDI und zwei kleinere ungeförderte Rentenverträge des Versicherers Zurich. So kann sie später mal 84 Prozent ihres Nettogehalts bekommen.

Sie hat zwar anfangs Schwierigkeiten mit der Terminvergabe (lange Wartezeiten), erhält dann aber laut dem Bericht eine gute Beratung. Ihr Ansprechpartner erkundigt sich nach Arbeitsverhältnis, Familienstand und Kindern und klärt dann auf, wann Klein in Rente gehen will.

Dei Testerin entscheidet sich für eine Rente mit 64 Jahren. Der Berater füllt dann Formulare und Erfassungsbögen aus – diese darf sie, anders als Gabler, auch mit nach Hause nehmen.

Insgesamt erhält sie genaue Angaben und ihren genauen Rentenbetrag. Eine gute Beratung also.

Deutsche Bank

Zweites Anlaufziel für die Testerinnen ist die Deutsche Bank. Beide sind dort Kundinnen. Und auch hier gibt es wieder Qualitätsunterschiede.

Anne Gabler hat Glück: Zwar platzt ihr erster Termin. Aber beim zweiten Anlauf läuft es besser. Sie bekommt gute Infos zur gesetzlichen Rentenversicherung und geförderter privater bAV. Später darf sie die Unterlagen mit nach Hause nehmen.

Der Haken:

Die Berechnungen sind eher grob. Finanztest hat selbst nachgerechnet. Der Berater fragt nicht nach Gablers jüngster Renteninformation, sondern nutzt ihr Nettogehalt.

Er rät aber dazu, den Riester-Vertrag wieder zu besparen, um die große Rentenlücke durch die Arbeitslosigkeit wieder zu füllen. Auch rät er zur bAV, sofern Gablers Arbeitgeber diese anbietet. Zudem schlägt er Aktienfondspläne vor, ohne sie zu drängen. Hier stimmt Finanztest zu.

Denn: Gabler hat noch genug Zeit bis zur Rente und kann so noch einiges ansparen.

Schlechtere Erfahrungen bei der zweiten Testerin

Bei Klein läuft es weniger gut. Die Beratung dauert nur 15 Minuten. Weder bAV noch Riester-Vertrag werden erwähnt. Selbst dann nicht, als die Testerin diese Möglichkeiten anspricht.

Vor allem die von der Deutschen Bank angebotenen Verträge – eine fondsgebundene und eine klassische Rentenpolice der Zurich – kommen zur Sprache. Hier rechnet der Berater auch ausführlich vor, kommt aber laut Finanztest auf ungenaue Zahlen.

Auch fällt ihm nicht auf, dass Klein bereits zwei Jahre früher ohne Abschläge in Rente gehen könnte.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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