Die Allianz gehört zu den finanzstärksten Versicherern. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 22.10.2015 um 18:53
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Die Zinszusatzreserve lastet schwer auf den Lebensversicherern. Dennoch schneiden wieder viele Unternehmen mit einem hervorragenden oder sehr guten Ergebnis im Rating von Morgen & Morgen ab. Die Gewinner und Verlierer.

Das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) hat im Rahmen seines LV-Unternehmens-Ratings unter anderem die Allianz mit 5 Sternen ausgezeichnet. Auch Alte Leipziger, Debeka, Europa, Hannoversche Leben sowie R+V und Stuttgarter erzielten die Höchstpunktzahl. Für das Rating nahm M&M Kosten, Sicherheitspolster, Erträge und Marktstellung der Lebensversicherer unter die Lupe. Dabei erhielten genauso viele Versicherer 5 Sterne wie im Vorjahr. Damals war jedoch noch die Interrisk unter diesen Versicherern. Nun findet sich hier stattdessen die Hannoversche Leben.

4 Sterne verlieh das Analysehaus 18 weiteren Gesellschaften – was immer noch eine sehr gute Bewertung darstellt. Dabei ist sogar ein Versicherer hinzugekommen (2014: 17; 2015: 18). 3 Sterne bekamen in diesem Jahr 19 Versicherer (2014: 20) und 2 Sterne gingen an 18 Unternehmen verbuchen (2014: 19). Lediglich einen Stern gab es für sechs (2014: 6) Versicherer: Generali, Gothaer, Münchener Verein, Öffentliche Berlin, Rheinland und VPV Lebensversicherung.

Laut des Analysehauses spüren die Versicherer momentan vor allem den hohen Aufwand für die Zinszusatzreserve. Mit ihr sollen die Versicherer langfristig die Lücke zwischen den zugesagten Garantien und den real am Markt erzielbaren Zinsen schließen. Hiervon sind die Versicherungsgesellschaften in unterschiedlicher Höhe betroffen. Die gesamte Zinszusatzreserve ist im vergangenen Jahr um 60 Prozent auf rund 20 Milliarden Euro gestiegen. Um die damit in Zusammenhang stehenden Anforderungen stemmen zu können, haben die Versicherer Bewertungsreserven aufgebaut und so eine Nettoverzinsung von durchschnittlich 4,4 Prozent erzielt.

Trotzdem sinken Überschussquote und Quote der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, weil die Versicherer so viel für die Zinszusatzreserve aufwenden müssen. Die Aufwendungen machten 2014 knapp 23 Prozent der Zinserträge aus, wohingegen sie 2013 noch bei 15 Prozent lagen. „Das ist theoretisch gleichbedeutend mit einer Verminderung der Nettoverzinsung um durchschnittlich ein Prozent durch Aufwände für die Zinszusatzreserve“, sagt Peter Schneider, Geschäftsführer von Morgen & Morgen. „Die Zinszusatzreserve wird auch in den nächsten Jahren an Gewichtung zunehmen und das Lebensversicherungsgeschäft stark beeinflussen.“ Neue Garantien wären hier der Ausweg. „Die Branche reagiert mit neuartigen Garantieprodukten wie zum Beispiel Indexpolicen“, so Schneider weiter.

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