Auffahrunfall: Bei Männern enden Verkehrsunfälle häufiger vor Gericht. © Auto Foto erstellt von halayalex - de.freepik.com
  • Von Hannah Dudeck
  • 17.04.2020 um 17:11
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Mehr als jeder fünfte Deutsche war in den vergangenen fünf Jahren in einen Verkehrsunfall verwickelt, zeigt eine Yougov-Umfrage im Auftrag von Roland Rechtsschutz. Die Zahl der Fälle, die vor Gericht landen, nimmt demnach zu.

22 Prozent der Deutschen waren in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Yougov für Roland Rechtsschutz durchgeführt hat. Nach 2016 und 2018 ist es die dritte Befragung.

Männer sind demnach etwas häufiger von Unfällen betroffen als Frauen. Von den rund 2.000 Befragten gab fast ein Viertel (24 Prozent) der Männer an, in der jüngeren Vergangenheit einen Verkehrsunfall gehabt zu haben. Bei den Frauen waren es 19 Prozent. Auch beim Alter gibt es Unterschiede: Von den unter 35-Jährigen waren 27 Prozent in einen Unfall verwickelt. Bei den über 35-Jährigen betraf das dagegen nur jeden Fünften (20 Prozent).

Bei 18 Prozent der Befragten landete der Verkehrsunfall sogar vor Gericht – ein Anstieg zu den Vorjahren. Im Jahr 2018 gaben das noch 13 Prozent an, 2016 waren es 15 Prozent. Bei Männern endeten Unfälle häufiger vor Gericht als bei Frauen (21 zu 15 Prozent). Grund für eine rechtliche Auseinandersetzung war in der Hälfte aller Fälle die Frage nach der Schuld. Oft wurde zudem um die Höhe des Schadens und um Schmerzensgeld gestritten.

Für Dreiviertel der Befragten ging der Rechtsstreit nach eigenen Angaben gut aus. Ältere Personen gewannen dabei häufiger vor Gericht, so das Ergebnis der Umfrage. Von den unter 45-Jährigen hatten 61 Prozent Erfolg, bei den Personen über 45 waren es 78 Prozent. Auch das Einkommen spielt demnach eine Rolle: Bei den Befragten mit einem Nettoeinkommen von unter 2.000 Euro gewannen 70 Prozent ihren Rechtsstreit. Bei den Befragten mit höherem Einkommen lag die Erfolgsquote vor Gericht bei 78 Prozent.

Bei Verkehrssünden ziehen Frauen nach

Männer sind zwar der Umfrage zufolge häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt, bei Verkehrssünden wie Geschwindigkeitsüberschreitungen und Falschparken aber gibt es aber kaum noch Unterschiede. Von den Männern erhielten in jüngerer Vergangenheit 34 Prozent ein Tempo-Knöllchen, bei den Frauen waren es 29 Prozent. Für Falschparken gab es für 18 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen einen Strafzettel. Insgesamt musste jeder zweite Deutsche in den vergangenen fünf Jahren aufgrund eines Verkehrsdelikts ein Bußgeld zahlen.

Auch regional gibt es Unterschiede: Am häufigsten wurden Autofahrer in Baden-Württemberg geblitzt (35 Prozent). Auf Rang 2 folgt Hessen mit 33 Prozent, Platz 3 belegen Autofahrer aus Nordrhein-Westfalen (32 Prozent).

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Hannah Dudeck

Hannah Dudeck arbeitete von April bis Juni 2020 als freie Redakteurin für Pfefferminzia.

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