Windrad als Symbol für klimafreundlichen Strom: Fließt Geld wirklich in nachhaltige Anlagen? © picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
  • Von Andreas Harms
  • 23.08.2023 um 11:49
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Wer sich wundert, dass nachhaltige Geldanlagen noch gar nicht allzu weit verbreitet sind, der sollte mal nachfragen. Hat jetzt die Pangaea Life mal gemacht. Dabei zeigt sich, dass insbesondere bestimmte Produktanbieter dem Nachhaltigkeitsgedanken einen Bärendienst erwiesen haben.

Über die Vorteile nachhaltiger Geldanlagen ist schon viel diskutiert und geschrieben worden. Was aber ist mit den Nachteilen? Oder vielleicht auch Vorurteilen? Schließlich halten die die Menschen davon ab, mehr Geld in solche nachhaltigen Anlagen zu stecken.

Tatsächlich ist die größte Hürde die Angst davor, dass die Geldanlagen doch nicht so nachhaltig sind, wie der Produktanbieter behauptet. Greenwashing nennt man das, und als prominentes Beispiel dafür dient ausgerechnet Deutschlands größte Fondsgesellschaft, die DWS. Deren Chef Asoka Wöhrmann musste 2022 wegen einer Greenwashing-Affäre seinen Hut nehmen. Heute ermittelt die Staatsanwaltschaft sogar persönlich gegen ihn.

In einer aktuellen Umfrage des nachhaltigen Versicherers Pangaea Life äußerten 21 Prozent der Befragten Bedenken wegen eben solchen Greenwashings. Ein ebenso großer Anteil räumte ein, zu wenig über nachhaltige Anlagen zu wissen. Damit sind diese beiden Aspekte die größten Hemmnisse auf dem Weg zur Grünanlage.

Die weiteren Gegenargumente sind zu hohes Risiko (16 Prozent), kein Interesse (16 Prozent) und mangelnde Transparenz (15 Prozent).

Wobei … dass der Begriff „grün“ die Sache gar nicht komplett abdeckt, hat sich offenbar schon herumgesprochen. Zwar sind Umwelt- und Klimaschutz mit 21 beziehungsweise 20 Prozent nach wie vor den meisten Befragten bei nachhaltigen Geldanlagen wichtig. Doch mit „ethischer Unternehmensführung“ und „sozialen Belangen“ folgen schon die beiden weiteren Aspekte mit je 16 Prozent. Sie sind das S und das G im Nachhaltigkeitskürzel ESG (Environment, Social, Governance).

Aber was sollten Produktanbieter tun, um mehr Menschen für ESG-Anlagen zu begeistern? 21 Prozent finden, dass sie die Produkte besser erklären sollten. 18 Prozent verlangen mindestens dieselbe Rendite wie bei herkömmlichen Anlagen. Und 17 Prozent wollen transparent wissen, was ihre Anlage wirklich bewirkt.

Einen Überblick zeigt die folgende Grafik:

Umfrageergebnisse zu nachhaltigen Geldanlagen (Quelle: Pangaea Life)
Umfrageergebnisse zu nachhaltigen Geldanlagen (Quelle: Pangaea Life)

Für die Studie befragte das Forschungsunternehmen Yougov im Auftrag von Pangaea Life repräsentativ 2.094 Menschen in Deutschland ab einem Alter von 18 Jahren.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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