Passanten gehen in Dresden mit Regenschirmen durch den Volkspark Großer Garten: Lassen die Versicherer ihre Kunden im Regen stehen? © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 31.01.2018 um 09:57
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Das Niedrigzinsniveau und Solvency II machen das Lebensversicherungsgeschäft für manche Versicherer schlicht unprofitabel. Eine Lösung ist, die Bestände abzuwickeln. Was passiert bei diesem Run­off genau? Wir haben die wichtigsten Fragen beantwortet.

  1. Gibt es Vorteile für die Kunden?

Auf der anderen Seite können für den Versicherten aber auch Vorteile entstehen, gibt etwa der Verband GDV zu bedenken. Durch die Bündelung der Verträge auf spezialisierten Plattformen könnten die Unternehmen „erhebliche Kosteneinsparungen in der Verwaltung erzielen“, heißt es dort. Und weiter: „Davon profitieren dann auch die Kunden: Denn an den entstehenden Kostenüberschüssen müssen die Kunden zu mindestens 50 Prozent beteiligt werden.“

Diesen Punkt stellen auch die Run-off-Plattformen heraus: „Durch die Zusammenführung der Bestände, die Nutzung einer modernen IT-Infrastruktur und die Industrialisierung in der Verwaltung erzielen wir Synergieeffekte“, sagt Bernd Neumann, Vorstand Finanzen der Frankfurter Leben Gruppe.

Auch der Wettbewerber Viridium – ehemals Heidelberger Leben – schlägt in diese Kerbe: „Es ist das ureigene Interesse der Viridium Gruppe, dass ihre Kunden zufrieden sind und ihre Verträge maximal lange bei uns weiterführen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Heinz-Peter Roß. Schließlich fußten Logik und Vorteile einer Run-off-Plattform auf der Größe und Stabilität des betreuten Gesamtbestands. „In diesem Sinne ist jeder Kunde und jeder Vertrag für die Viridium Gruppe gleich wichtig“, so Roß.

Das zeigt die Plattform, indem sie neuen Kunden eine Art Willkommensgeschenk gewährt: „Beim Wechsel in die Gruppe senken wir die Verwaltungskostenaufwände sofort um 10 Prozent und fixieren dieses Niveau langfristig“, so Roß. Dadurch steige die Überschussbeteiligung von Kunden automatisch.

Quelle: Willis Towers Watson
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