Zwei Spaziergänger mit Wanderrucksäcken sitzen in Gimmeldingen (Rheinland-Pfalz) auf dem Mandelblüten-Panoramaweg auf einer Bank. Vielleicht ein guter Moment, um in Ruhe über die eigene finanzielle Zukunft nachzudenken. © dpa/picture alliance
  • Von Oliver Lepold
  • 29.04.2019 um 17:05
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 03:50 Min

Vielen künftigen Rentnern droht ein erheblich niedrigerer Lebensstandard im Alter. Eine rechtzeitig vorgenommene und regelmäßig angepasste fachkundige Ruhestandsplanung kann den Absturz in die Grundsicherung verhindern.

Erfolgreiche Ruhestandsplaner sprechen daher mit ihren Kunden über verschiedene Fristigkeiten und bringen ihre Kunden davon ab, jede geplante Investition einzeln zu betrachten. Denn ansonsten ziehen es viele Kunden vor, jede Investition einzeln abzusichern und permanenten Zugriff darauf zu haben. In der Ruhestandsplanung sollten Kunden indes einen Schritt zurücktreten und begreifen, dass sie ihr komplettes Vermögen nicht allzeit liquide benötigen, sondern, dass Teile des Vermögens auch mit anderen Fristigkeiten investiert werden können.

Der Begriff „Ruhestandsplaner“ ist nicht geschützt, es gibt keine staatliche Prüfungsinstanz und kein branchenweites Gütesiegel. Es haben sich jedoch viele Fortbildungsangebote etabliert, vom zweitägigen Kompaktseminar von Versicherungsgesellschaften bis zu umfassenden zertifizierten berufsbegleitenden Studiengängen, etwa von Going Public und der EBS Finanzakademie. Mehr und mehr Berater überlegen, sich in diesem Bereich zu spezialisieren. In einer Pfefferminzia-Umfrage vom vergangenen Jahr erwogen dies zwei Drittel der Berater, hauptsächlich begründet mit dem zusätzlichen Renommee und besseren Vergütungschancen. Von den Befragten waren bereits 84,6 Prozent in der Ruhestandsplanung aktiv, rund 60 Prozent vermittelten mindestens einmal wöchentlich einen entsprechenden Versicherungsvertrag.

„Viele planen bis 60 Jahre und denken nicht weiter“

Die Berater müssen dabei in der Regel aktiv auf die Kunden zugehen und meist zunächst einiges an Überzeugungsarbeit leisten. „Bei vielen Kunden habe ich den Eindruck, sie leben und planen bis 60 Jahre und denken nicht weiter. Erst wenn sie sich dieser Schwelle nähern, kommen die Fragen. Wir beraten daher aktiv und weisen darauf hin, dass man mit 65 statistisch gesehen noch ein Drittel seiner Lebenszeit vor sich hat“, sagt Peter Rieder, Geschäftsführer von Peter Rieder Vermögen. Das Kapital darf folglich auch länger investiert bleiben, der maximale Verlust von Rieders Ruhestandsplanungs-Strategie liegt bei 3,8 Prozent.

„Mindestens 70 Prozent der Kunden wollen zum Rentenzeitpunkt das angesparte Geld ohnehin nicht ausgezahlt oder verrentet haben“, so Rieder, der ein gehobenes Kundensegment berät. Wichtig sei zudem eine vernünftige Streuung der Anlagen in der Ruhestandsplanung. „Dazu gehören Beteiligungen an den Kapitalmärkten zum Beispiel über Investmentfonds, in Edelmetalle und in guten Lagen möglicherweise auch in Immobilien. Und eine lebenslange Leibrente zählt definitiv zu einer Ruhestandsplanung. Eine Basisrente kann mit hohen Beiträgen bespart werden und ist staatlich gefördert. Somit können auch vernünftige Rentenhöhen bei relativ kurzer Anspardauer erreicht werden“, empfiehlt IVFP- Geschäftsführer Nobis.

autorAutor
Oliver

Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Hinterlasse eine Antwort