Kaum noch Luft zum Atmen: Die Niedrigzinsen, die die Europäische Zentralbank um Präsident Mario Draghi verantwortet, zwingen die Versicherer zum Aufbau immer höherer Reserven. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 02.08.2017 um 14:42
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Die Lebensversicherer haben derzeit einiges zu bewältigen: Niedrigzinsniveau, Zinszusatzreserve, Solvency II und die Digitalisierung – um nur einige Klopper zu nennen. Die Rating-Agentur Assekurata hat sich in ihrem alljährlichen Marktausblick angeschaut, wie die Versicherer klarkommen. Das Ergebnis lesen Sie hier.

Ein Wort zu den Solvenzquoten

Bei den im Mai 2017 erstmals veröffentlichten Berichten zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR) der Lebensversicherungsunternehmen „konnten wir insbesondere bei den Solvenzquoten große Unterschiede zwischen den Versicherern feststellen“, so Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will.

Sie liegen von etwas über 100 Prozent bis weit über 1.000 Prozent. Der arithmetische Durchschnitt basierend auf den Daten von 81 Unternehmen liegt bei gut 380 Prozent, so Assekurata. Ohne Übergangsmaßnahmen gehe die Quote um etwa 160 Basispunkte auf gut 220 Prozent zurück. Rechne man auch die Volatilitätsanpassungen heraus bleibe ein Durchschnittswert von rund 200 Prozent bestehen.

Die Digitalisierung und der Einfluss auf die Kundenbeziehung

Im Fokus stünden hier vor allem „Smart-Insurance“-Policen, also Tarife, die ein umsichtiges Verhalten des Versicherungsnehmers belohnen. Vorreiter ist hier seit 2016 der Generali-Konzern mit dem Konzept „Vitality“.

„Mit dieser Form der Versicherung lässt sich das Risiko von Schadeneintritten senken und gleichzeitig können sich Lebensversicherungsunternehmen künftig stärker als Begleiter des Kunden positionieren“, sagt Stefanie Post, Mitautorin der Studie.

Ihrem Glauben nach werden Fitness-Apps und –Armbänder künftig eine stärkere medizinische Ausrichtung erhalten und Empfehlungen zur Verbesserung des Lebensstils übermitteln.

Durch die Nutzung der verarbeiteten Daten erschließe sich den Unternehmen ein enormes Auswertungspotenzial für sogenannte Predictive Analytics, meint Post. „Versicherer werden damit künftig nicht nur Risiken besser vorhersagen, sondern auch Kundenbedürfnisse besser ermitteln, so dass Produktinnovationen individueller auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten werden können.“

Die gesamte Studie von Assekurata können Sie hier zum Preis von 378 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer kaufen.

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