Ein Windrad vor qualmenden Schornsteinen: Immer mehr Menschen und Anleger wünschen sich eine mehr ökologisch ausgerichtete Wirtschaft. © picture alliance / blickwinkel/P. Schuetz | P. Schuetz
  • Von Achim Nixdorf
  • 19.03.2021 um 15:26
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Nachhaltige Geldanlagen werden bei Anlegern in Deutschland immer beliebter. Im Fokus haben die Sparer dabei vor allem ökologische und soziale Aspekte. Das geht aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment hervor. Es besteht allerdings auch noch Informationsbedarf.

Nachhaltige Geldanlagen liegen im Trend. Was lange Zeit eher ein Thema für Großinvestoren war, rückt nun auch in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung. Das zeigen die Ergebnisse des neuesten Anlegerbarometers des Fondsanbieters Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.

Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) möchte demnach Geld nachhaltig anlegen – 10 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. Rund ein Viertel (23 Prozent) besitzt bereits solche Anlagen. Vor einem Jahr waren es erst 14 Prozent.

Besonders deutlich zeigt sich der Trend im langfristigen Vergleich. Danach finden sechs von zehn Anlegern in Deutschland nachhaltige Geldanlagen inzwischen attraktiv. Das sind 9 Prozentpunkte mehr als noch 2020 und ein neuer Höchststand seit 2010 (32 Prozent), als diese Frage im Anlegerbarometer zum ersten Mal gestellt wurde (siehe Grafik).

Bei der Frage, welche Aspekte beim nachhaltigen Investieren beachtet werden sollten, halten die Anleger ökologische und soziale Aspekte für beinahe gleich wichtig – also Gewinnerzielung, die weder zu Lasten der Natur noch der Menschen geht. Die Mehrheit der Befragten (84 Prozent) wünscht sich außerdem, dass Unternehmen langfristig handeln, statt auf kurzfristige Profite zu setzen.

Interessant: Auch sich selbst trauen die Deutschen beim Thema Nachhaltigkeit einiges zu. 81 Prozent glauben laut der Umfrage, dass die Menschen selbst mit ihrem Verhalten den nachhaltigen Wandel der Gesellschaft am stärksten vorantreiben könnten (siehe Grafik).

Die Studie zeigt auch: Mit der Bekanntheit des Themas steigt offenbar auch der Informationsbedarf der Menschen, denn der Anteil derer, die investieren würden, wenn sie wüssten wie, ist auf 60 Prozent gestiegen (2020: 50 Prozent).

„Wir stehen am Anfang eines langfristigen Trends“

„Die nachhaltige Geldanlage ist ein Wachstumsthema, dennoch stehen wir erst am Anfang eines langfristigen Trends“, meint Anja Bauermeister, Abteilungsleiterin Publikumsfonds bei Union Investment. „Positiv ist, dass das Thema im Bewusstsein der Anlegerinnen und Anleger angekommen ist und sie es als Zukunftsthema betrachten.“

Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment, dem Fondsanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken, quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Mehr Infos zur aktuellen Erhebung finden Sie hier.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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