Geparkte Autos in einer Wohnstraße: Kfz-Versicherte können mit nichtgefahrenen Kilometern Geld sparen. © picture alliance / Wolfram Steinberg | Wolfram SteinbergAut
  • Von Juliana Demski
  • 30.09.2020 um 14:04
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Homeoffice, Kurzarbeit, Reisewarnungen – wegen der Corona-Krise dürften viele Deutsche in diesem Jahr deutlich weniger Auto gefahren sein als sonst. Die gute Nachricht: Für wen das der Fall war, kann von seinem Versicherer Geld zurückbekommen. Bei 10.000 statt 15.000 gefahrenen Kilometern sind im Schnitt 8 Prozent Ersparnis drin, wie eine Studie des Verbraucherratgebers Finanztip zeigt.

Wer eine Kfz-Versicherung abschließt, muss unter anderem angeben, wie viele Kilometer er im Jahr fahren wird – doch vor allem Pendler dürften dank der Corona-Pandemie in diesem Jahr weniger mit dem Auto unterwegs gewesen sein als vereinbart. „Die jährliche Fahrleistung beeinflusst den Beitrag deutlich“, weiß Kathrin Gotthold, Versicherungs-Expertin beim Verbraucherratgeber Finanztip. „Wer weniger fährt als er Anfang des Jahres geschätzt und angegeben hat, zahlt eigentlich zu viel.“

Und weiter: „Wenn wir statt 15.000 Kilometer nur 10.000 Kilometerleistung pro Jahr angegeben haben, sparten wir in unserer Studie im Schnitt 8 Prozent Beitrag.“ Automatisch bekomme jedoch niemand eine Rückzahlung. Kfz-Versicherte müssten sich mit der tatsächlichen Fahrleistung deshalb selbstständig bei ihren Anbietern melden.

Eine Umfrage von Finanztip unter den größten sowie den nach einer aktuellen Finanztip-Untersuchung günstigen Anbietern zeigt allerdings: Nicht alle Versicherungen geben Beiträge rückwirkend für das ganze Jahr an die Versicherten zurück. „Eine ganze Reihe von Versicherern passt den Beitrag erst ab dem Zeitpunkt an, ab dem sich der Versicherte meldet“, sagt Gotthold. „Das ist natürlich ein großer Unterschied – nicht nur finanziell, sondern auch mit Blick auf den Service.“

Geringere Fahrleistung mitteilen

Wer nun bei einer Versicherung sei, die die nicht bereit sei, den Beitrag, rückwirkend anzupassen, sollte laut Finanztip vor allem schnell handeln, angegebene Kilometer aus der Police mit den jetzt tatsächlich anfallenden abgleichen und dem Versicherer mitteilen. „Wir empfehlen, die geringere Fahrleistung schriftlich per Mail oder Brief an seine Versicherung zu melden und um Bestätigung des Erhalts zu bitten“, erklärt Gotthold. Wer auf Nummer sicher gehen wolle, schicke alles per Einschreiben. Kunden von kulanteren Versicherern könnten sich damit auch bis Ende des Jahres Zeit lassen.

Laut der Finanztip-Studie können Autofahrer sogar noch mehr sparen, wenn sie im Rahmen der anstehenden Wechselsaison ihre Kfz-Police schlichtweg kündigen und zu einem anderen Versicherer wechseln. Besonders dann, wenn der letzte Versicherungswechsel schon lange zurückliege, sei das Sparpotenzial groß, so Gotthold. „In einem unserer untersuchten Profile zahlt ein 58-jähriger VW-Touran-Fahrer nur durch einen Wechsel von einem großen Versicherer in einen günstigeren, vergleichbaren Tarif 23 Prozent weniger im Jahr.“

Verschiedene Rechner nutzen

Außerdem sollten Versicherte vorher stets gründlich vergleichen und dafür auch mehrere Rechner nutzen, so die Expertin. „In unserer Untersuchung bietet kein Portal oder Anbieter den besten Preis für jeden.“ Gotthold empfiehlt deshalb, zu kombinieren: eines der beiden großen Portale Verivox oder Check24 mit dem großen Direktversicherer Huk24, der oft günstig, aber nicht auf den Portalen vertreten ist.

In der aktuellen Finanztip-Untersuchung mit 32 Profilen wurde über die Kombination Huk24 und Verivox 24 Mal der beste Preis gefunden – 19 Mal bei der Kombination Huk24 und Check24.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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