Auch in Bad Münstereifel hat die Hochwasserkatastrophe schwere Schäden verursacht. © picture alliance / AA | Abdulhamid Hosbas
  • Von Achim Nixdorf
  • 23.07.2021 um 15:00
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Der Schock über die Hochwasserkatastrophe in Deutschland sitzt noch immer tief. Auch in der Versicherungsbranche herrscht Bestürzung über die vielen menschlichen Schicksale. Die Versicherer Gothaer und Ergo, die beide in Nordrhein-Westfalen beheimatet sind, gehören deshalb zu den ersten Gesellschaften, die Soforthilfe-Pakete geschnürt haben, um Kunden und betroffene Mitarbeiter in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.

Seit vergangener Woche befindet sich Deutschland im Ausnahmezustand. Vor allem Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bekamen die Auswirkungen von Tief „Bernd“ zu spüren – die Schäden durch Starkregen und Überflutungen sind immens. Viele Menschen stehen buchstäblich vor dem Nichts. Vor diesem Hintergrund haben die Versicherer Gothaer und Ergo nun Maßnahmen zur Soforthilfe eingeleitet, um die vom Unwetter betroffenen Regionen zu unterstützen.

Die Gothaer aus Köln hat einen mit zunächst 500.000 Euro dotierten Hilfsfonds aufgelegt, der soziale Härten ausgleichen und zu einem nachhaltigen Wiederaufbau in den zerstörten Regionen beitragen soll. Gleichzeitig wurden für die Vertriebspartner vor Ort die bestehenden Regulierungsvollmachten erhöht, damit sie ihren Kunden schnell und unbürokratisch helfen können.

Gründung einer eigenen Taskforce

Die Schadenhotline des Unternehmens ist 24 Stunden am Tag erreichbar, alle verfügbaren Schadenregulierer aus dem gesamten Bundesgebiet wurden in den besonders betroffenen Regionen zusammengezogen und eine eigene Taskforce ins Leben gerufen.

„Als Versicherer nutzen wir darüber hinaus alle Möglichkeiten, um zu helfen. So bieten wir auch den Helfern unserer Kundinnen und Kunden einen kostenlosen Unfallschutz an, mit dem sie bei ihrer teilweise sehr gefährlichen Arbeit abgesichert sind. Zudem haben wir eine Garantie ausgesprochen, dass es in der Wohngebäudeversicherung keine Kündigungen aufgrund des Naturereignisses ,Bernd‘ geben wird,“ erklärt Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer.

Hilfestellung leiste das Unternehmen außerdem, wenn Betroffene mit einem Psychologen sprechen wollten oder nach einer Übernachtungsmöglichkeit suchten. Zudem hätten Mitarbeiter Überstunden für besonders vom Unwetter betroffene Kollegen gespendet, die Zeit zum Aufräumen benötigten.

„Jetzt zählt jede Hilfe“

Auch der Düsseldorfer Versicherer Ergo hat ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, das von Soforthilfen für Versicherte bis hin zu psychologischer Unterstützung für betroffene Kunden und Vertriebspartner reicht. Zudem hat Ergo dem Verein „ergo: wir helfen e.V.“ eine Spende zukommen lassen, um regionale Hilfsprojekte zu unterstützen.

„Der Schadenservice, die Sachverständigen, die Schaden-Regulierer und auch die Vertriebspartner versuchen aktuell alles, um Kunden schnell und unkompliziert zu helfen“, sagt Vorstandsmitglied Mathias Scheuber, der bei Ergo auch den Krisenstab zur Bewältigung der Unwetterfolgen leitet.

So könnten Vertriebspartner nun auch für Überschwemmungsschäden bis zu 5.000 Euro direkte Freigaben aussprechen, sofern Versicherungsschutz bestehe. Und zerstörte Autos würden direkt beim Kunden abgeholt, der Wiederbeschaffungswert bestimmt und die Schadensumme dann gutgeschrieben. „Mehr denn je zählt nun jede einzelne Maßnahme und jedes Hilfsangebot“, so Scheuber.

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort