Kevin Püster, Geschäftsführer von Perseus Technologies: „Generell hat das Risiko von Cyber-Attacken erheblich zugenommen“ © Perseus Technologies
  • Von Andreas Harms
  • 14.04.2022 um 10:58
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Seit einigen Wochen warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor der Antiviren-Software von Kaspersky. Kevin Püster, Geschäftsführer des Berliner IT-Dienstleisters Perseus Technologies, schätzt Kaspersky ein und gibt Tipps, wie sich Nutzer verhalten sollten.

Sollten Kaspersky-Nutzer jetzt sofort wechseln oder noch abwarten?

Wie das BSI und andere Cyber-Sicherheitsexperten empfehlen wir, die weitere Verwendung von Kaspersky als Antiviren-Anwendung auf den Prüfstand zu stellen. Aktuell liegen keine Erkenntnisse vor, dass das Programm für schädliche Manipulationen oder Cyber-Angriffe genutzt wird oder vorgesehen ist. Allerdings kann dies vor dem Hintergrund der weiteren politischen Entwicklungen nicht ausgeschlossen werden.

Welche Alternativen halten Sie für besonders geeignet?

Es gibt eine Vielzahl von vertrauenswürdigen Anwendungen, die einen ähnlich guten oder sogar besseren Schutz vor Viren und Schadprogrammen bieten. Eine eindeutige Produktempfehlung können wir nicht abgeben, aber mögliche Optionen auflisten. Die Entscheidungskriterien sind je nach Umfeld und Unternehmen unterschiedlich. Neben der Erkennungsrate und Performance-Parametern sollten im Zuge des Auswahlprozesses die Lizenzkosten analysiert und ein genauer Blick auf die Handhabung der Datenverarbeitung geworfen werden. Diese sollte unbedingt den europäischen Datenschutzrichtlinie DSGVO entsprechen. Unternehmen können im Auswahlprozess Lösungen wie die des aktuellen Stiftung-Warentest-Siegers Bitdefender oder die mittlerweile recht gute, kostenfreie Windows-eigene Anwendung Defend beziehungsweise die Programme von McAfee, GData oder F-Secure berücksichtigen

Kann man Kaspersky-Software einfach deinstallieren, oder gibt es dabei Dinge zu beachten, damit keine Reste bleiben?

Wird eine Firmenkunden-Lizenz verwendet, muss der Admin-Server abgeschaltet werden, sofern dieser vom Unternehmen selbst gehostet wird. Betreibt ein externes IT-Dienstleistungsunternehmen den Admin-Server, sollten Firmen entsprechend Kontakt zu ihren Ansprechpersonen aufnehmen. Auf den Endgeräten reicht eine Deinstallation meistens aus. Bei der Deinstallation von Software gibt es keine hundertprozentige Sicherheit, dass alles unwiederbringlich von der Festplatte gelöscht wird. Wer seine Festplatte restfrei von allen Datenartefakten befreien möchte, sollte diese formatieren.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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