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Eine Behandlung von dem Chef-Arzt gehört meistens zu den Leistungen einer privaten Krankenversicherung. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 01.09.2016 um 17:15
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:45 Min

Die Welt der Krankenversicherung ist in Deutschland zweitgeteilt: Es gibt 118 gesetzliche Kassen mit 71,3 Millionen Mitgliedern. Demgegenüber stehen mehr als 40 private Krankenversicherer mit 8,8 Millionen vollversicherten Kunden. Die Unterschiede beider Systeme sind enorm. Hier kommen die Vor- und Nachteile.

Bessere Leistungen und schnellerer Service, aber auch steigende Beiträge im Alter – das sind übliche Vor- und Nacheile, die Verbraucher nennen, wenn sie nach der privaten Krankenversicherung (PKV) gefragt werden. So auch bei einer Straßenumfrage, die Pfefferminzia vor kurzem in der Hamburger Innenstadt durchgeführt hat.

Dort sagt etwa Melanie, Personalreferentin, 39 Jahre alt und gesetzlich versichert: „Um Privatversicherte wird sich mehr gekümmert, man muss beim Arzt weniger warten und bekommt schneller einen Termin.“ Dagegen hält ein privat versicherter, 28-jähriger Musiker: „Ich werde auf jeden Fall versuchen, zur gesetzlichen KV zu wechseln, weil ich jetzt schon abschätzen kann, wie viel ich dafür in 30 Jahren zahlen werde.“

Die Meinungen sind also geteilt. Insgesamt gaben aber viele der von Pfefferminzia befragten gesetzlich versicherten Personen an, dass sie gerne in die PKV wechseln würden, wenn sie die Voraussetzungen für einen Wechsel erfüllten.
Denn Fakt ist: Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden durch den Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch festgeschrieben und sind für alle Versicherten gleich. Im Rahmen von Reformen und Gesetzesänderungen können sie jederzeit gekürzt oder gestrichen werden.

Individuelle Tarife in der PKV

In der PKV hingegen kann sich der Versicherungsnehmer das Leistungsprofil individuell zusammenstellen. „Die gewünschten Leistungen werden vertraglich fest vereinbart und können nachträglich nicht eingeschränkt werden“, sagt Michael Schillinger, Vorstand der Inter Versicherungsgruppe.

Unterschiede gibt es auch beim Beitrag. In der PKV beeinflussen unter anderem Alter und Gesundheitsrisiko den Beitrag, im gesetzlichen System ist der Beitrag hingegen prozentual am Bruttoeinkommen des Versicherten ausgerichtet. Der Grundbeitrag liegt derzeit bei 14,6 Prozent. Hinzukommen je nach Krankenkasse aber noch mehr oder weniger hohe Zusatzbeiträge.

In der GKV gilt das Umlageverfahren. Problem: Die Menschen werden immer älter und verursachen höhere Ausgaben im Gesundheitssektor. Zudem werden Medikamente, Therapien und Arzt-Honorare immer teurer. Experten warnen daher vor einer zunehmenden Unterfinanzierung und steigenden Beiträgen in der GKV. Laut unabhängigem IGES Institut sind die GKV-Beiträge in den vergangenen acht Jahren bereits um 3,8 Prozent jährlich gestiegen, während PKV-Versicherte lediglich 2,4 Prozent pro Jahr mehr bezahlten.

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