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Ein Intensivbett-Zimmer in einem Krankenhaus: Notlagentarif-Versicherte haben Anspruch auf medizinische Versorgung von Akuterkrankungen, bei Schmerzen sowie rund um Schwangerschaft und Geburt. © picture alliance/Peter Kneffel/dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 30.04.2020 um 11:07
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Die Zahl der im sogenannten Notlagentarif der Privaten Krankenversicherung (PKV) versicherten Personen ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um Prozent zurück gegangen und befindet sich damit auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Das meldet der PKV-Verband, der auch die Versichertenzahlen für den Standard- und Basistarif bekannt gab.

Laut PKV-Verband befanden sich 2019 insgesamt 97.100 Versicherte im Notlagentarif. Das entspricht einem Rückgang von fast 5.000 Versicherten beziehungsweise fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sei der zweitniedrigste Wert seit Einführung des Tarifs im Jahr 2013: Zu Beginn waren 93.600 Menschen im PKV-Notlagentarif versichert.

Auch für den Standardtarif sowie für den Basistarif gab der Verband nun die Zahlen für 2019 bekannt – hier seien die Bestände nahezu unverändert geblieben, hieß es: 2019 waren 51.400 Menschen im Standardtarif versichert, das sind 100 mehr als im Vorjahr. Der PKV-Basistarif verzeichnete 32.400 Versicherte, ein Plus von 400. „Insgesamt befinden sich in diesen beiden Sozialtarifen weniger als ein Prozent aller Privatversicherten“, so der Verband. 

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Weiter betont man in Berlin, dass der Notlagentarif wirke – und auch in der Corona-Krise gut geeignet sei, „insbesondere selbstständigen Privatversicherten, die aufgrund der Pandemie unter Einkommenseinbußen leiden, zu helfen“.

Was der Notlagentarif leistet und kostet

Der Notlagentarif funktioniert so, dass Beitragsschuldner, die ihren Beitragsrückstand nach zweimaliger Mahnung des Versicherers nicht begleichen können, automatisch dorthin umgestuft werden. Der ursprüngliche Versicherungsschutz ruhe dann vorübergehend, wie der PKV-Verband erklärt. Notlagentarif-Versicherte haben demnach Anspruch auf medizinische Versorgung von Akuterkrankungen, bei Schmerzen sowie rund um Schwangerschaft und Geburt.

Dafür sei der Beitrag mit durchschnittlich 100 Euro deutlich geringer als der vorherige Tarifbeitrag, sodass die Betroffenen schneller die Chance hätten, ihre Schulden abzuzahlen und wieder in ihren Normaltarif zurückzukehren, wie es beim Verband heißt. Die durchschnittliche Verweildauer im Notlagentarif betrage etwa ein Jahr. „Das zeigt, dass er – genau wie vom Gesetzgeber beabsichtigt – den Betroffenen hilft, ihre vorübergehende Notlage zu überwinden“, so der PKV-Verband.

Idealerweise solle der Gesetzgeber nun noch den Standardtarif auch für die seit 2009 neu Privatversicherten öffnen, so der Wunsch der Interessenvertreter. „Die PKV könnte dann all ihre Versicherten mit guter Rückkehroption in die Alttarife durch die Krise bringen“, heißt es dazu.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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