Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 26.04.2016 um 14:00
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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat eine aktuelle Studie zum Thema Gesundheits-Apps vorgestellt. Danach tragen die digitalen Helfer durchaus zu mehr sportlicher Aktivität, besserer Ernährung und Abnahme der Nutzer bei. Datenschutzrechtlich läuft aber noch nicht alles sauber.

„Für viele sind Apps heute schon ein Ansporn, sich mehr zu bewegen, sich gesünder zu ernähren – und sie unterstützen zum Beispiel auch ‎bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Das kann vielen Menschen eine wertvolle Hilfe sein“, sagt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bei der Vorstellung der Studie über Gesundheits-Apps. „Doch bei mehr als 100.000 Gesundheits-Apps ist es für Bürger, aber auch für Ärzte nicht einfach, zwischen guten und schlechten Angeboten zu unterscheiden.“

Nötig seien klare Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Patienten, medizinisches Personal und App-Hersteller. Gleichzeitig müsse man dafür sorgen, dass Produkte, die einen wirklichen Nutzen für Patienten bringen, schnell in die Versorgung gelangen, so Gröhe.

Diese Ergebnisse liefert die Studie unter anderem:

–    Bei den gegenwärtig angebotenen Apps in den Kategorien „Medizin“ und „Gesundheit und Wellness“ sind Produkte mit diagnostischem oder therapeutischem Anspruch eher selten anzutreffen.
–    Es gibt Hinweise darauf, dass Gesundheits-Apps sich positiv auf die sportliche Aktivität der Nutzer, die Ernährung und die Gewichtskontrolle auswirken.
–    Gesundheits-Apps halten datenschutzrechtliche Anforderungen häufig nicht ein. Bei der Datenschutzerklärung und der Einholung von Einwilligungen durch die Nutzer fehlt es oft an Transparenz. Soweit Daten im Ausland gespeichert werden, ist die Nutzung nicht dem deutschen Datenschutzrecht unterworfen.
–    Die bisher existierenden Orientierungshilfen für Nutzer haben unterschiedliche  Zielsetzungen und Konzepte. Keiner der bisherigen Ansätze zum Nachweis von Qualität und Vertrauenswürdigkeit konnte sich durchsetzen. Daher empfiehlt die Studie, Qualitätskriterien in einem breiten Konsensverfahren zu entwickeln, auf deren Basis Orientierungshilfen für Nutzer erarbeitet werden können.
–    Auch professionelle Nutzer benötigen Orientierung. Leitlinien oder Empfehlungen für professionelle Nutzer sowie die Förderung von Strukturen, die es Ärzten, Krankenkassen und weiteren professionellen Nutzern ermöglichen, geeignete Apps auszuwählen, einzusetzen und zu empfehlen, könnten hier helfen.
–    Ob und wie Apps in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden sollen, muss, so die Studie, grundsätzlich überprüft werden. Hierzu sollte auch geklärt werden, ob die Wirksamkeit von Apps in den heute üblichen klinischen Studien evaluiert werden kann oder spezielle Anforderungen formuliert werden müssten. Mit dem E-Health-Gesetz wurde geregelt, dass digitale Anwendungen, die die Versorgung verbessern, auch besser von den Kassen erstattet werden sollen.

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