Jeder vierte Wasserschaden entsteht durch mangelhaft gewartete Rohrverbindungen. © Pixabay
  • Von Achim Nixdorf
  • 19.11.2020 um 13:13
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Geplatzte Rohre, leckende Armaturen oder auslaufende Heizboiler – Leitungswasserschäden waren 2019 für die Wohngebäudeversicherer so teuer wie noch nie. Sie leisteten dafür zum ersten Mal mehr als 3 Milliarden Euro, hat eine Analyse des GDV ergeben. Regional gibt es dabei große Unterschiede.

Im Jahr 2019 zählten die Wohngebäudeversicherer deutschlandweit rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Die Kosten summierten sich auf 3,1 Milliarden Euro – und lagen damit so hoch wie noch nie. Der Schadendurchschnitt erhöhte sich um knapp 7 Prozent auf 2.881 Euro. Hinzu kommen 280 Millionen Euro Schäden in der Hausratversicherung. Das geht aus dem aktuellen Schadenindex des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

Die Auswertung der Schadenzahlen zeigt ein deutliches West-Ost-Gefälle. Während im Westen zahlreiche Städte wie Krefeld, Karlsruhe oder Mannheim überdurchschnittlich viele Leitungswasserschäden verzeichneten, war Ostdeutschland wesentlich seltener betroffen. Hier lagen alle Stadt- und Landkreise unter dem Bundesdurchschnitt.

Hohe Schadenquote in Köln

Am stärksten betroffen von Leitungswasserschäden war der Erhebung zufolge erneut Köln mit zum Teil doppelt so hohen Werten wie im Bundesdurchschnitt. Am besten schnitt der brandenburgische Landkreis Oberspreewald-Lausitz ab, gefolgt von den Brandenburger Landkreisen Spree-Neiße und Elbe-Elster. „Nach der Wiedervereinigung sind in Ostdeutschland viele Gebäude saniert worden. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum die Schäden im Westen erheblich häufiger sind als im Osten“, sagt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung im GDV.

Hauptursache für Leitungswasserschäden sind Installations- und Montagefehler. Mangelhafte Rohrverbindungen und kaputte oder falsche Dichtungen sorgen für jeden vierten Schaden. Wichtig sei daher eine regelmäßige Wartung der Heizungs- und Sanitäranlage, gerade auch bei älteren Gebäuden. Oliver Hauner: „Um Leitungswasserschäden zu begrenzen, müssen Absperrventile leicht zugänglich und klar gekennzeichnet sein und vor allem im Notfall auch funktionieren.“

Wie der Schadenindex berechnet wird

Für den Schadenindex hat der GDV die Leitungswasserschäden pro Landkreis ermittelt. Grundlage ist der Schadensatz, also das Verhältnis des Schadenaufwandes zur Versicherungssumme. Für größere Städte berechneten die GDV-Statistiker den für Versicherer unverbindlichen Index mit Hilfe der Postleitzahl-Dreisteller noch feiner. Datenbasis sind die Leitungswasserschäden der Jahre 2007 bis 2016. Der Schadenindex schwankt selbst in Städten und zwischen benachbarten Kreisen zum Teil deutlich.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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