Büroarbeit heute: 15 Prozent der jüngeren Menschen wollen nicht mehr in klassischen Büros arbeiten © Ronald Carreño / Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 19.05.2022 um 11:54
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Der Arbeitnehmer, das unbekannte Wesen. Mitten im aktuellen Kampf um Talente ermittelte ein Unternehmen, was junge Leute an Versicherern als Arbeitgeber schätzen. Und was nicht.

Im Kampf um talentierten Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt haben Versicherer noch eine Menge zu tun. Allerdings zeigen sich im Vergleich zu vergangenen Jahren immerhin einige positive Trends, wie die Personalmarktstudie „Talents for Insurance“ zeigt. Dafür ließ das Kölner Forschungs- und Beratungsinstitut Organomics rund 4.750 Schüler, Studenten und Berufstätige zwischen 16 und 45 Jahren befragen. Es ging darum, wie interessant die Branche selbst, aber auch einzelne Versicherer als Arbeitgeber sind.

Die gute Nachricht: Fast jeder dritte Befragte (32 Prozent) kann sich vorstellen, für einen Versicherer zu arbeiten. Nur 14 Prozent lehnen das rundweg ab.

Die schlechte Nachricht: Der Branche mangelt es laut Studie weiterhin an „inhaltlichen, emotionalen und beziehungsorientierten Stärken als Arbeitgeber“. Wobei es seit 2019 wohl immerhin sichtlich aufwärts geht.

Wie sieht der ideale Arbeitgeber aus?

In dieser Hinsicht schälten sich drei grundlegende Faktoren heraus, die den Ausschlag geben:

  1. Gehalt und weitere finanzielle Vorzüge (77 Prozent)
  2. Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben – Work-Life-Balance (73 Prozent)
  3. Arbeitsplatzsicherheit (72 Prozent)

Außerdem: Vor allem junge Menschen führen zusätzlich Karrierechancen als wichtigen Aspekt mit ins Feld. Mehr als jeder Zweite will über Arbeitszeiten und –ort selbst entscheiden. Ebenso viele Befragte wünschen sich Führungskräfte nicht mehr als klassische Vorgesetzte, sondern vielmehr als eine Art beratenden Mentor. 42 Prozent hätten gern eine möglichst hierarchiefreie Organisation im Unternehmen.

Im Gegenzug gibt es Punkte, die die möglichen Mitarbeiter nicht allzu sehr interessieren:

  1. Image des Unternehmens (38 Prozent)
  2. Internationale Bedeutung (26 Prozent)
Das Gefühl bei der Arbeit

Auf emotionaler Ebene können Arbeitgeber punkten, wenn sie ehrlich (77 Prozent) und wertschätzend (75 Prozent) handeln. Weniger wenn sie nachhaltig (44 Prozent) und agil (43 Prozent) unterwegs sind.

Worin entdecken aber die Befragten nun die Stärken speziell von Versicherern? Hierbei lauten die Top 3 wie folgt:

  1. Flexibles und mobiles Arbeiten, zum Beispiel zu Hause (56 Prozent)
  2. Gehalt (55 Prozent)
  3. Arbeitsplatzsicherheit (55 Prozent)

Mängel zeigen sich hingegen auf der erwähnten emotionalen Ebene. Versicherer gelten lediglich bei 37 Prozent als ausgesprochen ehrlich und bei 40 Prozent als wertschätzend. Wobei die Werte 2019 noch bei 33 und 34 Prozent lagen. Die Kurve zeigt also zumindest nach oben.

Organomics-Geschäftsführer Thomas Bittner fasst zusammen:

„Es gilt, neue Talente stärker auch auf der inhaltlichen und emotionalen Ebene zu erreichen – mit Qualitäten, die den Bewerbern besonders wichtig sind, der Versicherungsbranche bisher aber oft noch nicht zugeschrieben werden. Dabei geht es nicht um Gefühlsduselei, sondern darum, den potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ansprechendes, wertegeleitetes und stabiles Beziehungsangebot zu machen.“

Als besonders gute und interessante Arbeitgeber gelten übrigens laut Umfrage der Branchenprimus Allianz, die Münchener Rück und die Huk-Coburg.

Die komplette, kostenpflichtige Studie können Sie bei Organomics bestellen.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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