- Von Joachim Haid
- 28.07.2020 um 13:50
Im vierten Teil unserer Serie zum Thema essenzielle Aminosäuren widmeten wir uns dem Phenylalanin. Eine Aminosäure, die wichtig für die Synthese von Dopamin ist, welches häufig auch als Glückshormon bezeichnet wird.
Schieben wir zum Thema Dopamin gleich noch etwas nach. Und zwar, wie sich Stress auf den Körper, genauer auf die Dopamin-Synthese auswirken kann. Die Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin werden aus Dopamin hergestellt. Je mehr Stress, desto mehr Dopamin muss der Körper für die Adrenalin-Produktion aufwenden. Das wiederum verlangt nach mehr Eiweiß und B-Vitaminen.
Je stärker man unter Stress steht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Magen empfindlich reagiert. Die häufige Folge: Man geht zum Arzt und bekommt Magenschutztabletten verschrieben. Die Wirkstoffe darin (Pantoprazol, Omeprazol) führen zu weniger Magensäure. Und je weniger Magensäure da ist, desto schlechter funktioniert die Eiweißverdauung (siehe oben) und desto geringer ist der sogenannte intrinsische Faktor (IF).

Das Schutzschild Methionin
Tryptophan – nicht nur für die Psyche wichtig
Das Multitalent Lysin
Je geringer dieser Faktor ist, desto weniger gut kann der Körper das Vitamin B12 im Darm aufnehmen. Das führt wiederum dazu, dass man weniger stressresistent ist – was einen früher nicht stresste, stresst jetzt. Die Folge: Noch mehr Stress. Und noch weniger Dopamin. Der Kreislauf beginnt also wieder von vorne.
Viele Menschen versuchen, ihren Stresspegel durch bestimmte Stoffe herunterzufahren – etwas mithilfe von Alkohol, schnellen Kohlenhydraten, Zucker oder Drogen. Diese Stoffe bewirken zwar eine kurzfristige Dopamin-Ausschüttung. Sie wirken aber gleichzeitig negativ auf den Körper: Je höher zum Beispiel der Kohlenhydratkonsum, desto höher ist auch der Verbrauch an B-Vitaminen, desto geringer wieder der Anteil an Eiweiß in der Ernährung, desto höher der Verbrauch von Vitamin C, desto höher die Infektanfälligkeit.
Wer öfter krank ist, kann nicht so produktiv arbeiten. Die Arbeit häuft sich an, was wiederum zu Stress führt. Also versucht man die Arbeitsrückstände durch mehr Arbeit auszugleichen. Man macht weniger Sport, schläft schlechter. Das wiederum erhöht den Cortisol-Spiegel. Und je höher der Cortisol-Spiegel, desto weniger Fett kommt aus den Fettzellen heraus.
Je mehr Fettzellen, desto mehr Leptin, desto weniger Dopamin… und so weiter, und so weiter.
Diese Kette an negativen Folgen kann dann im Endeffekt zu Folgendem führen:
- verminderter Resilienz
- Adipositas
- Antriebsschwäche
- Infektanfälligkeit
- Bluthochdruck
- Depressionen
- Diabetes Typ II
- Allergien
- Rückenschmerzen
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- vielen Krebsarten
Die Liste könnte man noch fortführen. Dieser Teufelskreislauf verdeutlicht, wie wichtig ein gutes Stressmanagement für Körper, Seele und Gesundheit sind.

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