Aktuell sind immer mehr Menschen mit Nase-Mund-Masken zu sehen. © picture alliance/Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
  • Von Joachim Haid
  • 15.04.2020 um 16:02
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Im Rahmen der Diskussion über erste Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen wird regelmäßig eine Maskenpflicht ins Spiel gebracht. Beim Tragen dieser Masken gibt es jedoch einiges zu beachten.

Ob und wem chirurgische Nase-Mund- oder selbstgemachte Baumwollmasken nutzen, ist eine Diskussion, die an ein Tennisspiel erinnert. Es ist ein ständiges Hin und Her. Nichtsdestotrotz sind aktuell immer mehr Menschen mit Nase-Mund-Masken auf den Straßen zu sehen. Leider verwenden viele diese Masken falsch. Hier ein paar Tipps zum korrekten Aufsetzen, Tragen und Entsorgen der Masken:

1.) Um die Maske nicht zu kontaminieren, sind vor dem Aufsetzen die Hände ordentlich, mindestens mit Wasser und Seife zu waschen. Wer seine Maske also mitnimmt und mit ungewaschenen Händen aufsetzt, kontaminiert die Maske. In der Regel wird sie allein durch den Transport bereits kontaminiert, sofern das nicht in einer sterilen Verpackung erfolgt.

2.) Der Schutz ist so aufzusetzen, dass er dicht mit dem Gesicht abschließt. Dabei ist die Maske nicht direkt zu berühren.

3.) Eigentlich sagt es ja schon der Name „Nase-Mund-Maske“. Die Maske gehört also nicht nur über den Mund gezogen, sondern natürlich auch über die Nase. Leider sind ständig Masken, vor allem bei älteren Personen, zu sehen, die unter der Nase getragen werden.

4.) Leider ist auch folgendes Szenario immer wieder zu beobachten: Eine Person mit Maske muss niesen, zieht die Maske runter, niest ungeschützt über den Marktplatz und zieht die Maske wieder hoch. Das ergibt natürlich keinen Sinn.

5.) Ist die Maske durchfeuchtet, was in der Regel spätestens nach ein paar Stunden der Fall sein wird, ist diese zu entsorgen. Und zwar in einem mit Deckel verschlossenen Mülleimer. Auf keinen Fall im Einkaufswagen liegenlassen und auch nicht einfach auf dem Boden schmeißen! Das Tragen von Masken aus sozialen Gründen zu fordern, denn Müll dann aber überall liegen zu lassen, passt irgendwie nicht ganz zusammen.

6.) Die Maske ist beim Tragen von außen nicht mehr zu berühren. Ansonsten wird die Maske kontaminiert.

7.) Überall sind Menschen zu sehen, welche die Masken zwischenzeitlich unter das Kinn ziehen, um sie später wieder aufzusetzen. Auf der Haut befinden sich selbstverständlich auch Erreger. Diese kommen nun mit der Innenseite der Maske in Berührung. Wird diese nun wieder über Mund und Nase gezogen, werden diese Erreger direkt inhaliert und kommen so an ihr gewünschtes Ziel: die Schleimhäute.

8.) Das Tragen einer Maske bedeutet natürlich trotzdem, dass der Abstand zwischen Menschen einzuhalten ist. Immer wieder sind Menschen mit Masken zu sehen, die nun bei einer Unterhaltung näher zusammenstehen. Entweder liegt das an einem trügerischen Sicherheitsgefühl. Oder daran, dass man sich mit Maske schlechter versteht.

9.) Auch das Absetzen einer Maske will gelernt sein. Sie ist beim Abziehen nicht direkt zu berühren, sondern über die Befestigungsbänder. Anschließend ist die Maske (siehe 5.) in einem möglichst geschlossenen Abfallbehälter zu entsorgen. Die Hände sind nun wieder (siehe 1.) gründlich mit Wasser und Seife zu waschen.

Wer das nicht einhält und/oder einhalten kann, verschwendet wertvolle Ressourcen, die gegebenenfalls in Arztpraxen fehlen.

Wenn Politiker über eine Maskenpflicht diskutieren, sind im ersten Schritt entsprechende Aufklärungsmaßnahmen notwendig.

 

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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