Jürgen Wahner ist Vertriebsvorstand der Nürnberger. © Felix Roeser
  • Von Redaktion
  • 26.02.2016 um 18:32
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Die Nürnberger hat im vergangenen Jahr ihren Vertrieb einmal kräftig umgekrempelt. Vertriebsvorstand Jürgen Wahner erklärt im Gespräch, welche Änderungen es gab und warum manche Korrektur der neuen Strategie nötig war.

Wie sieht die neue Vergütungslogik aus?

Zunächst muss ich klarstellen, dass wir derzeit noch kein neues Provisionsmodell im Markt haben, also das alte Modell nur modifiziert und mit einer neuen Logik versehen haben. Diese Systematik haben wir bereits Anfang 2015 eingeführt und bleiben auch in diesem Jahr dabei. Erst 2017 werden wir ein generell neues Provisionssystem einführen. Die Logik unseres heutigen Provisionsmodells lehnt sich also an die altbekannten Systeme an. Zwar haben wir punktuell Abschlussprovisionen aufgrund des LVRG reduzieren müssen. Bieten aber andererseits höhere Bestandspflegeprovisionen auf einzelne Tarife in der Altersversorgung.

Wieso stellen Sie das System so spät um?

Viele Mitbewerber haben bereits neue Provisionsmodelle eingeführt. Weitere werden folgen. Es gibt derzeit eine schier unüberschaubare Vielfalt von neuen Provisionssystemen. Viele Vermittler haben damit echte Probleme, diese Vielfalt in ihre eigenen Abrechnungssysteme zu integrieren, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Wir wollen nun beobachten, welche Art von Provisionsmodell sich am Markt durchsetzt beziehungsweise von unseren Vermittlern angenommen wird und welches nicht. Wir wollen unseren Vermittlern das Modell zur Verfügung zu stellen, dass dann einem neuen Marktstandard entspricht.

Sie haben sich 2015 in Live-Chats Ihren Vertriebspartnern gestellt.

Ja, genau. Die Idee zu den Live-Chats hatten wir im Zuge der Umstrukturierungen im Vertrieb. Wir wollten uns wegen der umfangreichen Änderungen den Maklern stellen. Natürlich war das ein Experiment – man weiß ja nicht genau, was passiert. Und es war in der Tat so, dass die Vermittler zum Teil sehr kritische Fragen gestellt haben.

Welche denn zum Beispiel?

Natürlich hat die Makler unser Verhalten bezüglich der Provisionsumstellungen bewegt. Das ist auch verständlich. Durch die Umstellung der Systeme entsteht vorne ja eine Lücke bei der Abschlussprovision. Da ist es wichtig, um Verständnis zu werben, dass alte Modelle im aktuellen Marktumfeld eben nicht mehr funktionieren. Daneben gab es Fragen zu den Änderungen in der Vertriebsstruktur und warum wir bestimmte Dinge getan haben. Die Resonanz der Aktion war groß. Es waren Hunderte von Interessenten in dem Chat. Davon äußerten sich natürlich nur wenige, und der Rest schaute zu. Trotzdem hat es beiden Seiten gutgetan, denke ich. Den Dialog mit den Vermittlern werden wir deshalb in diesem Jahr fortführen.

Jürgen Wahner (im Foto neben Chefredakteurin Karen Schmidt, Foto: Felix Roeser) ist seit 1994 in leitenden Funktionen des Vertriebs für die Nürnberger tätig. Seit 2015 verantwortet er als Direktor den Bereich Maklervertrieb der Versicherung.

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